Samstag, 3. August 2019

"Im Luftschloss wohnt kein Märchenprinz" von Christoph Dörr


Titel: Im Luftschloss wohnt kein Märchenprinz
Autor: Christoph Dörr
Verlag: Blanvalet
Preis: 15,00€
Format: Broschiert
Seiten: 347
Einzelband
Genre: Familienroman
Bestellbar: Amazon
Klappentext: Meeresbiologin Anna liebt ihr ruhiges Leben an der Ostseeküste und vor allem ihren Beruf. Auf Männergeschichten hat sie gerade keine Lust, wenn überhaupt sucht sie die Liebe und kein Abenteuer. Doch plötzlich ändert sich alles, denn ihre Mutter verstirbt unerwartet, und Anna muss zurück in ihre Heimat bei Köln reisen. Wer kümmert sich jetzt um ihren Bruder und den kauzigen Vater? Anna merkt, dass weder das Familienleben noch der Märchenwald, den sie dort betreiben, wirklich rund laufen. Sie denkt sich: Wenn mein Leben Kopf steht, laufe ich eben auf Händen weiter. Zwischen Renovierung, chaotischen Helfern und Schneewittchens Geheimnis findet Anna zu sich selbst und vielleicht sogar einen Märchenprinzen… 


Ihr Lieben,
wer träumt nicht von einem eigenen Märchenwald vor der Haustür, in welcher man Schneewittchen, Dornröschen und Frau Holle treffen kann?

Während wir Leser uns alle in eine solche Heimat träumen, hat Anna das Weite gesucht und ist als Meeresbiologin nach Warnemünde gegangen, bei welcher sie mit einer Kampagne auf die Umweltverschmutzung der Meere aufmerksam machen möchte. Sie liebt ihr Leben, so, wie es ist.
Doch leider verstirbt in ihrer Heimat Auendorf bei Köln ihre Mutter und Anna fährt zur Beerdigung nach Hause, bei welcher sie schnell merkt, dass neben dem Märchenwald auch ihr Bruder und ihr Vater nicht ohne sie klarkommen würden. Schweren Herzens nimmt Anna sich ein Jahr Auszeit von ihrem Job und kehr in ihre Heimat zurück, wo sie alles selbst in die Hand nimmt. Der Märchenwald droht Bankrott zu gehen, doch so schnell gibt Anna nicht auf - mit ihren Freunden und Mitarbeitern setzt sie alles daran, den Märchenwald zu retten.

Es ist eine wunderbare Geschichte mit viel Humor. Ich mag die Erzählweise des Autors sehr gern und es hat mir unwahrscheinlich viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Es ist mit sehr viel Witz geschrieben und die Protagonistin Anna ist definitiv nicht auf den Mund gefallen - sie sagt, was ihr in den Sinn kommt und das macht sie mir überaus sympatisch. Nur mit ihrer Tante Hilde wurde ich das ganze Buch über nicht warm - sie ist für mich doch eine falsche Schlange - aber warum, das müsst ihr selbst herausfinden ;)

Sehr berührt hat mich die Beziehung zwischen Anna und ihrem Bruder Flori, welcher leider sehr einegschrängt in seinem Leben ist, aber dennoch das Beste daraus macht und auch so viel wie ihm möglich ist ausprobieren möchte. Man merkt, wie wichtig ihr Bruder Anna ist und dass sie alles für ihn tun würde, er kommt bei ihr an erster Stelle und eine solche Beziehung zwischen Geschwistern zu sehen, das hat mich immer schon gefreut. 

In erster Linie hatte mich das wunderschöne Cover angesprochen, in welches ich mich Hals über Kopf verliebt habe - ich meine, ist es nicht einfach traumhaft schön? Ich mag die Farbgestaltung und dieses leicht verträumte Bild sehr gern und es interessierte mich immer mehr, worum es geht. Der Klappentext hörte sich dann auch vielversprechend an und somit stand schnell fest - dieses Buch musst du lesen. 

Hauptaugenmerk der Geschichte lag auf der Rettung des Märchenwaldes, wo Anna schnell die Geschäftsführung übernahm und sich ins Zeug legte, um das Erbe ihres Märchenopas zu retten. Man bekam das Gefühl, dass es Anna von Tag zu Tag wichtiger wurde, sich um Ihre Märchen zu kümmern und sie vergaß beinahe völlig, dass sie eigentlich ganz woanders ihr Leben aufgebaut hat.

Bei dem Klappentext dachte ich, dass es eine tolle Liebesgeschichte geben wird - aber die blieb leider fast gänzlich aus. Es gab zwar etwas wie ein Techtelmechtel, was dann irgendwie zu einer Beziehung und der scheinbar großen Liebe geführt hat, aber diese wirkte auf mich irgendwie zu erzwungen. Ich hab Anna und Balduin die "Liebe" nicht recht abgekauft, vor allem, wenn man bedenkt, dass sie keine 20 sondern in den 40ern sind - aber da sich diese Geschichte eher am Rande abspielte, konnte ich damit leben.

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, von Anfang bis Ende. Ich musste viel schmunzeln und es war eine angenehm leichte Lektüre für zwischendurch, welche ich gut empfehlen kann zu lesen. (4/5 Sternen)


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