Dienstag, 25. Juni 2019

"Das Erbe der Macht - Schattenchronik 2 - Feuerblut" von Andreas Suchanek



Titel: Das Erbe der Macht - Schattenchronik 2 - Feuerblut
Autor: Andreas Suchanek
Verlag: Greenlight Press
Preis: 19,90€
Format: Hardcover
Seiten: 344
Sammelband 2 von 4 (1. Staffel)
Genre: Urban Fantasy
Bestellbar: Greenlight Press


Ihr Lieben,
da ich mit den Gedanken nun schon mitten im dritten Band stecke, fällt es mir nicht ganz so leicht, die richtigen Worte für Band 2 zu finden - denn ich bin gedanklich einfach schon einiges weiter ;)
Ich kann euch aber sagen, dass das Buch mir mindestens genauso gut gefallen hat wie sein Vorgänger - ich habe es von der ersten bis zu letzten Seite geliebt und konnte nicht glauben, was am Ende für eine Enthüllung wartete. Es hat mich schockiert, denn es kam so überraschend und ich dachte nur "Nein, das kann nicht sein...nicht so!" - aber auf gedankliche Wünsche gehen die Bücher, und vor allem die Autoren dahinter, ja selten ein ;) Ich hoffe nun einfach, dass es doch wieder anders kommt, denn sonst, lieber Andi, kann ich das so nicht akzeptieren :P

Klappentext:
Endlich kann Jen den Folianten lesbar machen und erfährt den Inhalt von Joshuas Prophezeiung. Geschockt realisieren die Freunde, dass der Wall in größerer Gefahr schwebt, als bisher gedacht. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt. Unterdessen stellt Leonardo ein Team zusammen, das die Identität der Schattenfrau aufdecken soll. Die erste Spur führt zu den Ashwells – und für Clara zu einer Konfrontation mit ihrer Vergangenheit.
Machtvolle Zauber, gefährliche Artefakte, uralte Katakomben und geheime Archive. Kämpfe mit den Lichtkämpfern und dem Rat des Lichts - Johanna von Orleans, Leonardo da Vinci und viele mehr –, um den Erhalt der Menschheit.


Zum Inhalt:
Im Fokus des Buches stehen nach wie vor Jen und Alex, welche in der Geschichte die heimlichen Hauptrollen zu sein scheinen. Doch auch Max bekommt eindeutig mehr Aufmerksamkeit, denn Max wurde gerettet. Er ist dank seiner Freunde dem Wechselbalg entkommen und vollständig geheilt. Zumindest äußerlich. Innerlich ist er nicht mehr der Selbe. Er ist wütend. Er versteht nicht, warum seine Freunde, die ihn doch angeblich so sehr lieben, nicht erkannt haben, dass es nicht Max selbst war, der die letzten Wochen unter ihnen gewohnt hat. Selbst Kevin...gerade Kevin! Diese Wut trennt ihn von seinen Freunden, er kapselt sich ab und irgendwie kann ich das als Leser nachvollziehen, denn er wurde enttäuscht...und das von den wichtigsten Menschen in seinem Leben. Diese Wut ist es aber auch, die alles aus Max herausholt. Im Trainingsraum lässt er seinen Gefühlen freien lauf und zerlegt alles, was ihm in den Weg kommt. Davon beeindruckt, möchte Edison ihn ausbilden - zum Agenten für Solomissionen.
Währenddessen Jen und Alex in Indien nach einem der Splitter suchen, sind Chloe, Chris und Clara auf dem Weg zu Claras Familie, welche eine beeindruckende Bibliothek hat. Sie suchen nach der scheinbar vorhandenen Verbindung zwischen der Schattenfrau und Claras Familie. Durch das Sigel der Schattenfrau vor dem Archiv und der Zerstörung der Bibliothek im Castillo bleiben den Lichtkämpfern nur noch die Privatbibliotheken der Magier. Wieder im Elternhaus angekommen, erfasst Clara wieder das beklemmende Gefühl der Kindheit und sie fühlt sich dahin zurückversetzt. Sie wollte mit ihrer Mutter sprechen, jedoch traf sie in deren Büro ihren Bruder Martin an, welcher seine ganz eigenen Pläne für Clara hat. Er versucht sie von seiner Meinung zu überzeugen, doch als er merkt, dass seine Überredungskünste nicht greifen, versuchte er Clara mittels Essensstab zu erstechen - ein Stoß ins Herz. Doch er traf nur eine Imitation von Clara, welche die Absichten ihres Bruders scheinbar richtig eingeschätzt hat.
Zeit zum Ausruhen bleibt für Jen und Alex nicht - gemeinsam mit Nikki, einer Sprungmagierin, reisen sie in eine Dimensionsfalte, weiterhin auf der Suche nach dem Splitter. Sie landen in einer Welt, so anders der ihren, dass sie sofort auffalen und gejagt werden - denn wie kann eine Frau nur Hosen tragen? Aufgenommen werden sie bei Lady Morgause, welche eine Art Kinderheim zu führen scheint. Doch nach einiger Zeit wird klar, dass dies keine "richtigen" Kinder sind - bei den kleinen Bewohnern des Hauses handelt es sich um Sigile, die keinen neuen Erben finden konnten - wie die des kleinen Gryff, welcher durch die Sigilklinge gestorben ist. Gryff opfert sich für die Freunde, dass diese den Silberregen-Splitter erhalten können und in ihre Welt zurückkehren. Doch die Freude ist von kurzer Dauer, denn Crowley, einer der dunklen Unsterblichen, öffnet ein Zeitportal in das Refugium des ersten Stabmachers. Testen möchte er es mit einem der Freunde - Jen hat die Wahl - Clara oder Alex. Sie möchte sich nicht entscheiden, sie kann es nicht, doch in letzter Sekunde, bevor beide in das Portal gezogen werden, entscheidet sie sich für Alex. Sie versucht Clara zu retten, selbst ihre eigene Essenz leidet unter diesem Versuch, doch aus Angst Jen zu verlieren, kappt Alex schließlich die Verbindung. Clara wird in das Portal gezogen. Im gleichen Moment kommt die Schattenfrau aus dem Portal und übergibt an Clara den Silbersplitter. Plötzlich wird es allen klar - plötzlich wissen sie, wer die Schattenfrau ist und sind schockiert darüber, was Hass und Enttäuschung aus einem einst geliebten Menschen machen können.
Chloe ist derweil mit ihren Freunden Chris und Kevin auf dem Weg zu deren Eltern, denn durch eine Sitzung bei seinem Psychologen wurde bei Kevin eine ihm unbekannte Erinnerung wach. Doch was sie für ein dunkles Familiengeheimnis erfahren, hätten sie niemals gedacht. Ein Pakt mit dem Teufel, so würde man es heute nennen. Die Eltern der Zwillinge wünschten sich nichts mehr als ein Kind, jedoch war es den Beiden nicht vergönnt. Durch eine Hexe auf dem Markt bekam Kevins Mutter einen Trank, welcher ihr ein Kind schenken sollte. Aus einem Kind wurden drei, aber es war nicht allen vergönnt zu leben. Ein Pakt mit der Schattenfrau rettete zweien der Kinder das Leben. Vom dritten Kind jedoch überlebte nur das Sigil - mit besonderen Eigenschaften. Dieses Sigil ist jedoch kein unbekanntes - fand es doch erst seinen Erben in Mark und lebte nun in Alex weiter. Doch was hat die Schattenfrau damit zu tun? Was ist ihr Plan, was ist ihre Absicht? All das bleibt unbekannt - vorerst.
Im Castillo zur gleichen Zeit versuchen die Unsterblichen das Siegel am Archiv zu brechen. Sie finden einen Weg, doch es war eine Falle. Durch das Brechen des Siegels verbinden sich die Räume des Castillos mit denen des Refugiums der Schattenkämpfer - es ist eine Brücke für diese. Sie haben gewartet, sie wussten, dass der Augenblick kommen wird und plötzlich ist das Castillo überflutet von Schattenkämpfern.

Die Charaktere:
Anfangs konnten sie sich kaum leiden, doch je mehr Zeit sie miteinander verbringen, umso mehr spürt man die Verbundenheit zwischen Jen und Alex. Sie sind Freunde geworden, einander wichtig und würden für den anderen fast alles tun. Das gegenseitige Necken macht die Dialoge noch immer wahnsinnig unterhaltsam.
So sehr man merkt, wie wichtig die Freunde sich gegenseitig sind, so sehr spürt man auch, wie sehr der Vorfall mit dem Wechselbalg an ihnen zerrt. Es hat sie alle verändert, jeden auf seine Weise, und doch halten sie nach wie vor zusammen.
Kevin leidet unter der Situation mit Max nach meinem Gefühl mehr als Max selbst, denn jeder Versuch ihm näher zu kommen, scheitert. Er bekommt ihn nicht mehr zu greifen, er kapselt sich ab und lässt Kevin nicht an sich heran.
Während der Geschichte merkt man, wie Clara sich immer mehr weggestoßen fühlt. Durch ihre Familie ist sie es gewohnt, doch als sie das auch bei ihren Freunden entdeckt, ist sie wahnsinnig enttäuscht und verletzt. Scheinbar so verletzt, dass sie zu der Person wird, welche sie am meisten hasst.

Schreibstil:
Zum Schreibstil kann ich nichts weiter sagen als auch im vorigen Band. Andreas Suchanek hat einen angenehmen Stil, dass die Geschichten nur so an einem vorbei ziehen und man möchte das Buch kaum weglegen.

Lieblingszitat:
"Lächle. Am meisten Kraft kosten uns die Dinge, die wir nicht ändern können, aber akzeptieren müssen. Ich weiß, wovon ich spreche." Ein Schatten legte sich auf Tildas Gesicht, wurde jedoch eine Sekunde später von einem Schmunzeln vertrieben. "Es geht immer weiter. Du bist nicht alleine. Deine Freunde werden dir helfen. Verloren habt ihr nur, wenn ihr nicht aufeinander acht gebt, nicht füreinander da seid. Vergiss das nie."

Fazit:
Es ist eine so tolle Reihe - ich liebe die Protagonisten, ich liebe die Welt, in der sie leben, ich liebe die Geschichte selbst. Als offenbart wurde, wer die Schattenfrau tatsächlich ist, war ich schockiert. Aber als ich weiter darüber nachgedacht habe, fiel mir auf, dass es die ganze Zeit Anzeichen gab. Es ergab einfach alles einen Sinn und die Puzzleteile, die für Verwirrungen sorgten, fügten sich plötzlich zu einem großen Ganzen. Dennoch hoffe ich, dass sich das Blatt noch mal wendet, für die ehemalige Lichtkämpferin, für ihre Freunde. Denn auch, wenn für sie hunderte von Jahren vergangen sind, für die Freunde waren es nur Sekunden und ich bin mir ganz sicher, dass sie alles dafür tun werden, um diesen Fehler wieder rückgängig zu machen. (5/5 Sternen)

Freitag, 21. Juni 2019

"Das Erbe der Macht - Schattenchronik 1 - Das Erwachen" von Andreas Suchanek



Titel: Das Erbe der Macht - Schattenchronik 1 - Das Erwachen
Autor: Andreas Suchanek
Verlag: Greenlight Press
Preis: 19,90€
Format: Hardcover
Seiten: 334
Sammelband 1 von 4 (1. Staffel)
Genre: Urban Fantasy
Bestellbar: Greenlight Press


Ihr Lieben,
kennt ihr das? Ihr wisst genau, dass ihr auf eine Buchempfehlung zu 10000% vertrauen könnt, schleicht aber dennoch permanent um diese Empfehlung herum? Mir ging es mit "Das Erbe der Macht" genau so. Meine Mama ist großer Andreas Suchanek Fan. Durch sie bin ich überhaupt erst auf diesen sympatischen Autor aufmerksam geworden. Ewig lang schon muss ich mir anhören, wie gut er schreibt, wie toll seine Bücher sind - besonders diese Reihe. Auf der BuchBerlin vergangenes Jahr haben wir ihn dann am Stand der Greenlight Press getroffen und es war toll, sich auch mit ihm unterhalten zu können - wie gesagt, sehr sehr sehr sympatisch :) Da meine Mama mir die Reihe schon so oft ans Herz gelegt hat, habe ich sie mir kurzerhand auf der Messe gekauft und auch signieren lassen - anschließend folgte noch ein gemeinsames Foto. Seit November also standen nun die Bücher in meinem Regal, schauten mich immer wieder an und machten mir ein schlechtes Gewissen, dass ich sie so lang unbeachtet lies.
Vergangenes Wochenende sollte sich das nun aber ändern. Ich saß da und überlegte, welches meiner vielen vielen ungelesenen Bücher ich denn nun lesen sollte und entschied mich schlussendlich für den ersten Sammelband. Ich sag euch - was für eine grandiose Idee!!! Ich weiß nicht, warum ich mich so dagegen gesträubt habe, denn ich kann zu 10000% sagen - eine der besten Fantasy Reihen, die ich je gelesen habe. Ich liebe diese Reihe und weiß nicht, wie ich so lang ohne sie auskommen konnte <3
Sie gehört jetzt schon zu meinen Favoriten und ich freue mich so sehr darauf, wie es weiter geht. Ich habe mich in die Charaktere verliebt, in das Castello und ganz besonders in die Beziehung zwischen Jen und Alex - bzw. die Beziehung, die hoffentlich einmal eine werden möchte ;)

Klappentext:
Die Welt, wie du sie kennst, ist eine Lüge!
Seit über einem Jahrhundert verbirgt der Wall die magische Gesellschaft vor Menschenaugen, garantiert Friede und Gleichheit zwischen Menschen und Magiern. Doch in den Schatten tobt ein Krieg um die Vorherrschaft. Jenifer Danvers ist eine Lichtkämpferin. Als ihr Freund und Kampfgefährte stirbt, erwacht mit Alexander Kent ein neuer Erbe der Macht, der von ihr in die Welt der Magie eingeführt werden muss.
Keiner von beiden ahnt, dass das Gleichgewicht der Kräfte außer Kontrolle geraten ist. Das Böse holt zum großen Schlag aus, um den Wall endgültig zu zerschmettern.
Machtvolle Zauber, gefährliche Artefakte, uralte Katakomben und geheime Archive. Kämpfe mit den Lichtkämpfern und dem Rat des Lichts – Johanna von Orleans, Leonardo da Vinci und viele mehr –, um den Erhalt der Menschheit.

Zum Inhalt:
Es tobt ein Krieg. Ein schon ewig dauernder Krieg. Zwischen Gut und Böse. Dunkel und Hell. Zwischen Schattenkämpfern und Lichkämpfern.
In diesem Krieg musste der Lichtkämpfer Mark sein Leben geben. Er wurde ermordet, doch seine Essenz, sein Sigil, wurde vererbt - es lebt weiter in Alex, einem Nimag, einem Nichtmagier, dem Neuerweckten. Schnell muss Alex seinen Platz in der Gruppe einnehmen und den anderen Lichtkämpfern zur Seite stehen - obwohl er noch viel zu lernen hat. Ihm stehen zwar die Erinnerungen von Mark zu Verfügung, wenn er aber sein Wissen nicht vertieft, wird er diese Erinnerungen wieder verlieren - als hätten sie nie existiert.
Sie kämpfen gegen die Schattenfrau, welche den Wall zerstören möchte, der die Magie vor den Menschenaugen verbirgt und die Kraft und Stärke der Magier schwächt - egal ob gut oder böse. Während die Lichlkämpfer die geschwächte Stärke akzeptieren können, setzen die Schattenkämpfer alles daran, wieder zu ihrer alten Stärke gelangen zu können - allen voran die Schattenfrau, welcher kein Weg zu schwer und kein Mittel zu teuer ist. 
Alex, kaum in der Welt der Magier angekommen, wird vom Bund des Allsehenden Auges entführt, welcher ihn töten möchte. Dank seiner neuen Freunde schafft er es jedoch zu entkommen. Kaum zurück im Castillo möchte Jen mit Alex zu Nostradamus, dem Stabmacher, damit Alex endlich seinen Essenzstab bekommt und über seine vollständige Macht verfügt. Doch auch dieser Besuch birgt seine Gefahr, denn es ist eine Falle der Schattenfrau - nicht nur, dass Jen und Alex im Raum der Erinnerungen gegenseitig ihre dunkelsten Erinnerungen sahen, welche die gegenseitige Meinung stark ins Schwanken bringt - sie nutzt die Chance und manipuliert das Portal. So landen Alex und Jen nicht in dem Castillo, in welches sie reisen wollten - sie landen in einem längst vergessenen, einem augenscheinlich verfallenem Castillo, dem ersten Castillo. Schreckliche Ereignisse in der Vergangenheit töteten vor langer Zeit alle Bewohner des Castillos, ausser Tilda, der Köchin. Sie war die einzig Überlebende und somit die einzige Bewohnerin des Castillos. 
Als Alex ein altes Artefakt zerstört, werden alle darin befindlichen Sigile befreit - egal ob gut oder böse. Plötzlich hat die Welt neue Schatten- und Lichkämpfer, es werden viele Neuerweckte geboren und weltweit entstehen neue Erben.
Währenddessen treibt ein Wechselbalg sein Unwesen im Castillo. Er tarnt sich als Max. Keiner ahnt etwas, nicht einmal Kevin, sein Freund. Sie teilen ihr Bett, beide mit dem Gedanken der zu sein, der sie wirklich sind - nur dass einer von ihnen es eben nicht ist. Das Wechselbalg ist so gut in seiner Tarnung, dass es während der Verwandlung nicht einmal selbst weiß, wer er eigentlich ist. Er nimmt die Gestalt des Lichkämpfers an, mit all seinen Gedanken und Erinnerungen. Er ist dieser Lichkämpfer und doch ist er es auch nicht.
Da sich das Wechselbalg durch die Tarnung ins Castillo stehlen konnte, nutzt die Schattenfrau ihn so als Portal, um selbst hineingehen zu können, ohne an den Schutzzaubern zu scheitern.
Sie erreicht ihr Ziel - das Verschließen des Archives mithilfe eines Sigels und das Zerstören der Bibliothek - mit all dem Wissen der Lichtkämpfer. 
Sie entkommt - wieder einmal - doch die Lichtkämpfer sind ihr auf der Spur.

Die Charaktere:
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Alex und Jen. Zwei Lichtkämpfer, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und doch sind gerade die Beiden diejenigen, welche sich gegenseitig am besten verstehen können, welche am besten die Handlungen des jeweils anderen nachvollziehen können, ohne ihm einen Vorwurf daraus zu machen.
Alex tut nach Außen so, als würde er nichts und niemanden an sich ranlassen. Er mimt den Harten Kerl, aber wenn man ihn genauer betrachtet, dann erkennt man, dass er ein gutes Herz hat. Denn schnell wird klar, dass ihm kaum was wichtiger ist als seine Familie. Er ist mit den Gedanken immer wieder bei seiner Mutter und seinem kleinen Bruder, macht sich Sorgen, dass dieser vom rechten Weg abkommt und freut sich auf der anderen Seite, dass er seine Familie mit seinem Gehalt besser unterstützen kann.
Jen ist gar nicht so anders, auch wenn es anfangs so scheint. Sie hat ihre gesamte Familie verloren, als das Erbe in ihr erwacht ist - aber sie hat eine neue Familie gefunden und für ebendiese Familie würde sie alles tun. Selbst für Alex, auch wenn Jen das niemals zugeben würde. Sie tut nach außen hin immer sehr hart, aber die Dinge, die um sie herum geschehen, gehen ihr auch sehr nah - ganz besonders der Tod ihres Kollegen und Freundes Mark.
Neben Jen und Alex sind noch Clara, Chloe, Chris und Kevin mit im Team. Chris und Kevin sind Brüder, Kevin und Max wiederum sind ein Paar, weswegen Max auch permanent der Gruppe Gesellschaft leistet - man könnte denken, er gehört mit ins Team.
Während Clara die Vernünftige, Gebildete der Freunde ist, ist Chloe mit ihren bunten Haaren eher auffällig und geradeheraus mit ihren Worten. Dennoch ergänzen sich die Freunde im Team und können sich auf den jeweils anderen verlassen, wenn es darauf ankommt.

Schreibstil:
Andreas Suchanek hat einen angenehm lockeren Schreibstil. Er wirkt auf mich wie ein sehr humorvoller Mensch und das spiegelt sich auch in seinen Texten wieder. Man musste mehrfach schmunzeln, da gerade das Geplänkel zwischen Jen und Alex oft sehr humorvoll ist und man sofort anfängt zu grinsen, wenn die zwei sich wieder einmal gegenseitig aufziehen.
Die Geschichte ist in der Erzählerperspektive geschrieben, wodurch man zwar die Gedanken der Charaktere nicht kennt, die Geschichte aber dennoch spannend und fesselnd ist.

Lieblingszitat:
"Das heißt 'Wie bitte?', mein Junge", kam es prompt. "Vielleicht kriegen wir das mit den Manieren noch ein wenig besser hin. Am besten nehmen wir Verhaltensregeln in ihren Stundenplan mit auf." 
Beinahe hätte er ein weiteres "Häh?" drangehängt. Im letzten Augenblick bekam er die Kurve. "Echt jetzt? Das hier ist Hogwarts?"
Leonardo rollte schnaubend mit den Augen. "Wenn ich das noch ein einziges Mal höre, lösche och jede Erinnerung an diese Buchreihe. Und die Filme dazu. In der gesamten Menschheit."

Fazit:
Habe ich eigentlich schon erwähnt, wie großartig ich diese Reihe finde? :D Es hat mir einfach von der ersten Seite an gefallen, da es keine große Einleitung kam, man ist genau im Geschehen und wird in die Geschichte hineingezogen. Es hat einfach Spaß gemacht das Buch zu lesen und ich bin so glücklich darüber, endlich den Schritt gegangen zu sein. (5/5 Sternen)

Donnerstag, 20. Juni 2019

"Chicagoland Vampires - Frisch gebissen" von Chloe Neill


Titel: Chicagoland Vampires - Frisch gebissen
Autor: Chloe Neill
Preis: 4,99€
Format: eBook
Seiten: 433 in Printausgabe
Band 1 von 13
Genre: Vampirroman
Bestellbar: Amazon

Ihr Lieben,
eigentlich wollte ich Reihen nur noch im gesamten rezensieren, aber irgendwie habe ich dann den jeweiligen Einzelbänden gegenüber ein schlechtes Gewissen, daher habe ich mich doch dazu entschieden, mich jedem einzelnen Band zu widmen.
Chicagoland Vampires wurde mir von einer lieben Bookstagrammerin empfohlen und ich bin so dankbar dafür. Mir hat der erste Band schon unwahrscheinlich gut gefallen, es hat sich leicht lesen lassen und man hat auch schnell in die Story rein gefunden.
Da es ein Reihenauftakt ist, wurde natürlich noch viel erklärt, aber dennoch hat mir das Buch zugesagt und ich freue mich schon darauf, wieder in die Welt um Merit, Ethan und Morgan abtauchen zu können. Man könnte denken "Noch ein Vampirroman? Hat Twilight nicht gereicht?", aber es lässt sich nicht vergleichen - Chicagoland Vampires hat seinen ganz eigenen Charme, dem man schnell erlegen ist.

Klappentext:
Die Studentin Merit wird nachts auf dem Campus von einem Vampir angefallen und schwer verletzt. Kurz darauf taucht ein zweiter Vampir auf, der ihr das Leben rettet, indem er sie selbst in eine Unsterbliche verwandelt. Merit ist zunächst wenig begeistert über ihr neues Dasein als Blutsaugerin. Doch als sie ihren "Retter" zur Rede stellen will, erfährt sie, dass es sich bei ihm um den mächtigen Ethan Sullivan von Haus Cadogan handelt. Die Vampire erwarten von ihr, dass sie sich als Dank für die Rettung Sullivan unterwirft und in den Dienst seines Hauses tritt. Darauf hat Merit allerdings nicht die geringste Lust. Auch wenn der gut aussehende Ethan ihr Interesse weckt ...

Zum Inhalt:
Die Geschichte startet mit der 27-jährigen Merit, einer Doktorandin an der Universität von New York, die eines Nachts auf dem Campusgelände überfallen wird. Diesen Überfall kann sie nur dank der Hilfe von Ethan Sullivan überleben, dem Meister des Hauses Cadogan, welcher sie in einen Vampir verwandelt. Merit erfährt dies einige Tage nach ihrer Verwandlung und ist alles andere als begeistert. Denn obwohl es für sie nicht überraschend kam, nachdem vor einigen Monaten die Vampire an die Öffentlichkeit gegangen sind, hätte sie dieses Schicksal nicht für sich selbst gewählt. Dass Cadogan auch noch ihren Job in der Universität gekündigt hat, bringt schließlich das Fass zum Überlaufen. Sie möchte ihre Entscheidungen selbst treffen können. Sie möchte sich nicht ihren Lebensweg vorschreiben lassen. Als dies teilt sie Ethan ziemlich deutlich mit, macht ihm klar, dass sie sich nicht von ihm unterbuttern lässt und steht für sich selbst ein. In einem Duell vor allen anderen Vampiren des Hauses stellt Ethan dann jedoch klar, dass auch Merit sich an die Regeln zu halten und ihm in ein paar Tagen ihre Treue zu schwören hat.
Diesen Tag verliert sie allerdings etwas aus den Augen, denn Merit scheint nicht die Einzige in Chicago gewesen zu sein, die angegriffen wurde. Sie ist jedoch die Einzige, die es überlebt hat. 
Mit ihren Freunden und ihrem Großvater, der jemand anderes ist, als er vorgab zu sein, macht sie sich auf die Suche nach dem Grund, dass wahllos Mädchen angegriffen und brutal ermordet werden. Sie bekommt Kampftraining und lernt weitere übernatürliche Geschöpfe kennen, die sie bis dato nur aus ihren Büchern kannte. 
Eigentlich hat sich alles in Merit gesträubt, Ethan die Treue zu schwören, aber dennoch tut sie es getan und in dem Augenblick des Schwurs entstand zwischen Ethan und Merit eine Verbindung, die den anderen nicht bestimmt war. 

Um der Geschichte nicht zu viel zu erzählen, nicht zu viel zu spoilern oder die Spannung zu nehmen, werde ich nicht weiter auf den Inhalt eingehen. Nur so viel - man sollte sich nicht immer von einem hübschen Äußeren täuschen lassen ;)

Die Charaktere:
Merit ist nicht nur, ja man kann sagen "verfressener" Mensch/Vampir, nein, sie ist auch extrem chaotisch. Ohne ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Mallory würde sie so manche Dinge im Alltag nicht bewältigen können, aber wozu hat man gute Freunde ;) Dennoch ist Merit sehr loyal, sie weiß, wo sie hingehört und auf wen sie sich verlassen kann. Ebenso steht sie für sich und ihre Freunde, ihre ausgewählte Familie, ein und zeigt dabei immer wieder ihr großes Herz.
Mallory ist die "erwachsenere" von den Beiden. Sie handelt immer bewusst und übernimmt die Verantwortung für ihr Handeln. Anders als Merit ist sie begeistert von dem Übernatürlichen und somit ganz aus dem Häuschen als sie erfährt, dass ihre beste Freundin nun ein Vampir ist. Dass sie selbst auch kein "normaler" Mensch ist wirft sie jedoch etwas aus der Bahn.
Catcher wirkt immer sehr ernst und oft auf humorlos. Außerdem wirkt er wie ein Besserwisser, da er andere gern zurechtweisen möchte. Mallory gegenüber ist er aber ein komplett anderer Mensch und zeigt offen, was er für sie emfpindet.
Ethan ist sehr kühl, zeigt keine Gefühle und wirkt von Merit eher genervt als angezogen. Dennoch möchte er sie gern als eine seiner Geliebten und kann nicht verstehen, dass sie ihn zurückweist.
Morgan, den Merit in einer Disko kennenlernt, ist ihr vom ersten Moment an sympatisch. Die Beiden verstehen sich unwahrscheinlich gut, aber als er erfährt, welchem Haus Merit angehört, ist er sofort kühl und zurückweisend. Er hat den Vampiren des Hauses Cadogan gegenüber Vorurteile und möchte sich auch nicht eines Besseren belehren lassen. Später jedoch sieht er seinen Fehler ein und macht Merit den Hof, bittet sie vor ihrem gesamten Haus darum, um ihre Gunst kämpfen zu können und ist überzeugt, dass sie nachgeben wird.

Schreibstil:
Das Buch ist aus Merits Sicht geschrieben und lässt dadurch ihre Gedanken und Gefühle bei der Verwandlung und auch bei späteren Handlungen deutlich spüren.
Es ist angenehm geschrieben, nicht schwer zu lesen und lässt den Leser alles um sich rum vergessen.

Lieblingszitat:
"Na, du weißt schon - alt. Grauhaarig. Langer weißer Bart. Ungepflegter Umhang. Intelligent, aber auf diese geistesabwesende Professorenart." Ich unterdrückte ein Grinsen. "Ich sagte: 'Hexenmeister', nicht 'Dumbledore'. Du findest ihn also heiß."

"Und dann lächelte er, dieses sonderbare, verschmitzte Lächeln, das sich nur am Zucken eines Mundwinkels erkennen ließ. Wegen dieses Lächelns, dieses gottverdammten menschlichen Lächelns, musste ich das unterdrücken, was mich fast in Tränen ausbrechen ließ: ehrliche Zuneigung zu diesem Mann. Ich wandte meinen Blick ab und hasste mich selbst - weil ich ihn nicht hassen konnte, trotz der Dinge, die er sagte, trotz der Dinge, die er tat, trotz der Dinge, die er erwartete."

Fazit:
Es ist definitiv nicht Twilight. Ja, es ist ein Vampirroman, aber nein, es ist in keinster Weise mit Twilight zu vergleichen.
"Chicagoland Vampires" hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Ich wollte es kaum aus der Hand legen und bin wahnsinnig gespannt darauf, wie es weitergehen wird. Klare Leseempfehlung :) (5/5 Sternen)

Dienstag, 18. Juni 2019

"Aschenglitzer" von B.E. Pfeiffer


Titel: Aschenglitzer
Autor: B.E.Pfeiffer
Preis: 14,90€
Format: Taschenbuch
Seiten: 326
Einzelband
Genre: Märchenadaption
Bestellbar: Sternensand Verlag

Ihr Lieben,
lange habe ich darauf gewartet und nun bin ich schon seit einigen Tagen wieder damit durch.
Warum ich mich so auf dieses Buch gefreut habe? Nicht nur, weil Bettina eine großartige Schriftstellerin ist, sondern auch aus einem sehr persönlichen Grund ;) Ende letzten Jahres war Bettina auf Namenssuche für die einzelnen Charaktere. Sie fragte, was wir dafür tun würden, in ihrem neuen Buch Namensgeberin sein zu dürfen. Mein Name wurde zwar nicht für die angefragte Rolle genommen, aber mein Vorschlag hat ihr dann scheinbar gut gefallen :D So stand ich also auf der BuchBerlin mit meinen Minnie Mouse Ohren vor ihr und bekam kurze Zeit danach einen kleinen Schnipsel, auf welchem ich meinen Namen lesen durfte. Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, wie sehr ich mich da gefreut habe, denn wer möchte nicht einmal von "Prinzessin Kristin" lesen und wissen "Hey, damit bist du gemeint" ;) Pfingstmontag hielt ich nun also dieses wunderbare Schätzchen in meinen Händen und ja, ich habe es von der ersten bis zur letzten Seite geliebt :D

Klappentext:
Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick? Oder an Wunschfeen, die Herzenswünsche erfüllen?Prinzessin Alessandra glaubt in erster Linie daran, dass sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen sollte. Sie möchte nicht von einer Fee abhängig sein oder auf den edlen Prinzen in glänzender Rüstung warten, der sie und ihren Vater rettet. Stattdessen ist sie bereit, jedes Risiko einzugehen, um den König vor dem Tod zu bewahren. Dass sie dabei nicht nur einen Drachen, sondern auch noch den Stallburschen Nathaniel und dessen Wunschfeerich an ihrer Seite hat, könnte ihre Aufgabe leichter gestalten. Könnte … denn Nathaniel und sie verbindet eine ganz besondere Magie, die sie erst noch akzeptieren müssen. Und selbst dann ist es nicht sicher, ob sich ihre Geschichte wirklich zum Guten wenden kann.
Zum Inhalt:
Aschenglitzer ist eine Märchenadaption zu Aschenputtel. Wer nun aber an das typische Märchen von Cinderella denkt, den muss man enttäuschen - denn Cinderella ist in diesem Fall sehr männlich und das Buch hat im Gegensatz zu dem Märchen eine Menge Humor - ich musste mehrfach auflachen :) Natürlich ist es auch kitschig, aber das ist bei dieser Geschichte auch ein Muss. Wäre dieser Kitsch nicht vorhanden, dann wäre das Buch nur halb so gut und würde den Leser deutlich weniger ansprechen. Es hat von allem genau die richtige Menge abbekommen: Liebe, Humor, Spannung und ja, auch ein Stück weit Drama.
Nathaniel ist unser Aschenputtel und lebt, wie auch im Märchen, mit seiner Stiefmutter und seinen Stiefschwestern in dem alten Haus seiner verstorbenen Eltern. Selbst hat er nichts, alles, was er verdient, muss er an seine "Familie" abgeben, dass diese sich ihre Kleider für den Ball leisten kann. Seine Arbeit im Palast findet er gut. Als er dann eines Tages auf die Prinzessin, Alessandra, trifft, weiß er nicht, wen er vor sich hat und fängt an, sie zu necken. Ihr gefällt das natürlich sehr, endlich mal nicht nur als Prinzessin gesehen zu werden und das macht Nathaniel so interessant. Ich fand das Miteinander der Beiden wahnsinnig angenehm, denn die Spannung, die Anziehungskraft und das Necken, all das war permanent spürbar.
Da Alessandras Vater, der König, sehr krank ist, soll sie schnell verheiratet werden, was ihr gar nicht passt, wofür drei Bälle gegeben werden, auf welchen sie die Prinzen kennen lernen soll.
Mit Hilfe von seinem Feerich Rosalinda schafft Nathaniel es mit dem Aussehen eines Prinzen zu den Bällen, um Alessandra für sich zu gewinnen.
Durch ein altes Familiendrama lastet ein Fluch auf der Familie, weshalb es Alessandras größter Wunsch ist, diese Last von ihrer Familie zu nehmen und das eigentliche Abenteuer der Geschichte beginnt...
Während im ersten Teil des Buches Nathaniel, Alessandra und die Bälle im Vordergrund stehen, richtet sich der zweite Teil eher auf die Mission, ihren Vater und somit auch das Königreich zu retten, wodurch man zwei verschiedene Geschichten erlebt, die doch miteinander verbunden sind.

Die Charaktere:
Alessandra ist keine typische Prinzessin. Sie mag ihren Tanzunterricht nicht. Sie hasst es im Damensattel reiten zu müssen. Und dann diese lästigen Kleider mit ihren Korsetts. All das gefällt ihr nicht und doch lässt sie es über sich ergehen, denn sie möchte dennoch stets das Richtige tun - was  immer das auch sein soll. Sie sorgt sich um ihre Familie, nicht nur um ihren kranken Vater, sondern auch um ihre Mutter, welcher man ansieht, wie sehr sie leidet. Alessandra möchte unabhängig sein, sie möchte ihre eigenen Entscheidungen treffen können und selbst regieren - ohne einen lästigen Prinzen an ihrer Seite. 
Nathaniel dagegen glaubt nicht daran, dass seine Zukunft sich ändern kann. Er ist misstrauisch, sehr vorsichtig und glaubt in jeder Situation ans Scheitern. Es dauert seine Zeit, bis er in Rosalindas Können vertraut und es dauert auch seine Zeit, bis er den Gedanken an sich und Alessandra zulässt. Er glaubt nicht daran, dass auch er glücklich werden kann, aber mit dem Zuspruch von Alessandra wird er offener, mutiger und gibt sich und seiner Zukunft eine Chance.

Schreibstil:
Den Schreibstil von Bettina finde ich nach wie vor angenehm locker. Sie schafft es immer wieder, dass man alles um sich herum vergisst und einfach gebannt von ihren Worten ist. Aschenglitzer ist sehr humorvoll geschrieben, was dem Buch eine Leichtigkeit verleiht, der man nicht entfliehen möchte.
Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von Alessandra und Nathaniel geschrieben, wodurch man von Beiden die Gedanken gut nachvollziehen kann und die Handlungen nicht unglaubwürdig werden.

Lieblingszitat:
"Menschen machen Fehler. Oder erkennen einiges erst zu spät. Ich hoffe, du erkennst zur rechten Zeit, was dein Herz sich wünscht."

Fazit:
Mein Fazit ist - ich liebe dieses Buch <3 Ich liebe den Kitsch darin, ich liebe den Humor, ich liebe einfach das Gesamtwerk. Das empfinde ich nicht nur, weil mein Name ein Teil des Buches sein darf. Es ist anders, als Bettinas andere Geschichten, aber es nimmt einen genauso ein. Es hat einfach eine tolle Story und das Lesen macht unglaublich Spaß. Die Zeit ist nur so verflogen und ich war traurig, als es geendet hat. Aber auch glücklich, dass ich es lesen durfte <3 Leute, lest es, wenn euer Herz für Märchen schlägt :) (5/5 Sternen)

Sonntag, 16. Juni 2019

"Hinter zerbrochenem Glas" von Josie Charles



Titel: Hinter zerbrochenem Glas
Autor: Josie Charles
Preis: 0,99€
Format: eBook
Seiten: 346
Einzelband
Genre: Liebesroman
Bestellbar: Amazon


Ihr Lieben,
"Hinter zerbrochenem Glas" von Josie Charles hatte ich schon einige Zeit auf meinem Kindle und wollte es unbedingt lesen, kam aber nicht recht dazu. Nun hatte ich mir endlich die Zeit dafür genommen und habe es auch nicht bereut. Was ich leider bemängeln muss, ist, dass sich die Story teilweise erahnen lies, was dem Buch die Spannung genommen hat. Es ist nicht das beste Buch, was ich bisher gelesen habe, aber es war ein schönes Buch für Zwischendurch, wenn man mal keine Lust auf eine Buchreihe hat. Wenn man einfach mal etwas Leichtes lesen möchte, dem Alltag entfliehen, ohne viel nachdenken zu müssen. Viele von euch suchen eine schöne Lektüre für den Sommer - ich denke, das könnte sie sein ;)

Klappentext:
Eine Hafenstadt voller Geheimnisse. Ein Haus, umgeben von Glühwürmchen.Und eine Liebe, die vom Schicksal vorherbestimmt scheint … 
Juliet : "Mit meinen reichen Eltern lebe ich in den Hügeln von Bar Harbor und habe alles, was man sich wünschen kann. Doch ein zerspringender Spiegel ändert alles. Das Klirren löst Erinnerungen an ein Leben in mir aus, das nicht meines sein kann. Meine Familie verheimlicht mir etwas und ich weiß, wo ich die Wahrheit herausfinden kann – im alten Haus an der Livingston Road."
Cayden : "Ausgerechnet Juliet steht vor meiner Tür. Sie will sich hier umsehen. Was hat sie nach all den Jahren hergeführt? Verflucht, sie ist so schön geworden, dass ich mich ihr kaum entziehen kann. Aber ich muss – denn von allen Frauen der Welt ist sie die Einzige, die für mich tabu ist."
Was, wenn du dich ausgerechnet in den Menschen verliebst,in den du dich niemals verlieben solltest?


Zum Inhalt:
Die Story spielt in der kleinen Hafenstadt Bar Harbor und Hauptperson ist Juliet, die Tochter des Bürgermeisters, welche gerade nach 4 Jahren auf dem College zurück nach Hause kam. 
Durch das Zerbrechen eines Spiegels kommen Juliet immer wieder Visionen, welche sie nicht loslassen. Wer von uns würde da nicht neugierig werden und wie Juliet den Ursachen auf den Grund gehen wollen? Durch Zufall begegnet sie bei ihrer Suche Cayden, der alles andere als begeistert zu sein scheint, dass ausgerechnet sie vor seiner Tür steht. Da Juliet nicht locker lässt, verbringen die Beiden viel Zeit miteinander, was sie einander näher bringt. Durch diese Nähe wächst in Cayden der Wunsch, dass Juliet endlich die Wahrheit erfährt und drängt ihre Familie dazu, endlich ehrlich zu ihr zu sein. Doch dieses Geheimnis wirft sie vorerst völlig aus der Bahn.
Mehr werde ich hier nicht auf den Inhalt eingehen, da es sonst zu sehr gespoilert wäre und das mag ich selbst auch nicht ;)

Die Charaktere:
Juliet ist die Tochter des Bürgermeisters und wenn man nun denkt, dass sie dieses typische verwöhnte reiche Töchterchen ist, dann hat man von ihr ein vollkommen falsches Bild. Sie scheint auf mich ein großes Herz zu haben, denn wer würde sonst jeden Morgen alle Fangstellen der Fischer abtauchen, um die Hummer vor ihrem Schicksal zu befreien? Juliet ist ein sehr positiv eingestellter Mensch, aber ebenso auch hartnäckig. Wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, dann kämpft sie auch dafür und das macht sie so überaus sympatisch.
Cayden dagegen wirkt anfangs sehr düster. Er macht Juliet Vorwürfe, nicht vorsichtig genug zu sein und stößt sie immer wieder von sich fort. Er sträubt sich, sie näher an sich ran zu lassen und kämpft gegen seine Gefühle an. Als er dann aber nachgibt und die Nähe zulässt, merkt man, dass Juliet der Mittelpunkt seines Lebens ist und er alles für sie tun würde.

Schreibstil:
Josie Charles hat einen sehr angenehmen, flüssigen Schreibstil, der ein schnelles Lesen zulässt, ohne dass man in den Sätzen immer wieder stocken muss.

Lieblingszitat:
"Das Feuer ist nicht erloschen, aber wir sind ihm entkommen, wieder mal, und spätestens in diesem Augenblick wird mir eines unmissverständlich klar: Solange ich an Juliets Seite bin, wird ihr nie etwas zustoßen. Ganz einfach aus dem Grund, dass ich das nicht zulasse."

Fazit:
Alles in allem finde ich, dass es ein gutes Buch ist. Ein Buch, was gelesen werden soll und auch mehr Beachtung bekommen darf. Es liest sich sehr gut und schafft eine angenehme Sommeratmosphäre. (4/5 Sternen)

Dienstag, 11. Juni 2019

"Hunting Angel - Ich werde dich jagen" von J. S. Wonda


Titel: Hunting Angel
Autor: J. S. Wonda
Preis: 0,99€
Format: eBook
Seiten: 216 (in Print-Ausgabe)
Band 1 einer Trilogie
Genre: Dark Romance
Bestellbar: Amazon


Ihr Lieben,
ich durfte für "Hunting Angel" Testleserin sein und es hat mich so gefreut, dass ich Teil des Entstehungsprozesses sein konnte <3  Neben Shades of Grey war dies mein erstes Buch Richtung Dark Romance und ich wusste bei der Autorin auch nicht, was mich erwartet würde. Ich habe, denke ich, auch vieles erwartet, nur nicht das ;) Viele denken bei dem Genre, dass diese Bücher nur um Lust und Leidenschaft gehen, aber dem muss ich seit Neuestem widersprechen. Ja natürlich kommen Sexszenen vor und ja, natürlich sind diese nicht so harmlos wie in manch anderen Romanen. Man sollte vielleicht auch nicht prüde sein, solche Szenen zu lesen. Aber hinter diesen Szenen steckt eine "normale" Geschichte. Vielleicht nicht unbedingt eine "normale" Liebesgeschichte, aber in diesen Büchern geht es auch um weit mehr. "Hunting Angel" hat eine sehr spannende Story und Jane gestaltet diese so unwahrscheinlich abwechslungsreich, es macht einfach sehr viel Spaß, dieses Buch zu lesen und neugierig auf mehr.
"Hunting Angel" basiert auf der Trilogie "Catching Beauty" und erzählt die Geschichte rund um Ly Silver. Ja, es gab Momente, in welchen es vielleicht gut gewesen wäre, auch diese Trilogie vorher gelesen zu haben, es ist aber kein Muss. Ich kenne "Catching Beauty" auch noch nicht, aber habe das Buch deswegen nicht weniger geliebt. Es ist immer ein Vorteil, wenn man die Hintergründe kennt, aber es ist hier eben nicht zwingend erforderlich. Der Großteil wird geklärt und es bleiben nur nebensächliche Fragen übrig, welche der Story keinen Abbruch tun. Vielleicht ist es auch gar nicht verkehrt, die Reihe vorher nicht gelesen zu haben, denn ich denke auch, dass es eventuell einige von Lys Handlungen erahnen lässt und dadurch etwas die Spannung nimmt, da man ihn schon gut einschätzen kann. Ich kann es nicht beurteilen, aber vielleicht ja ihr ;)

Klappentext:
EDEN
Man sollte nicht unbedingt den Mann erpressen, der einen für Sex bezahlen wollte, und dann denken, dass man damit ungeschoren davonkommt. Als wenig später der mysteriöse Fremde vor mir auftaucht und ein undurchsichtiges Spiel zu spielen beginnt, gehe ich darauf ein, denn ich brauche dringend Ablenkung. Dass er eine Waffe trägt und jedes seiner Worte eine Lüge ist, finde ich zu spät heraus.
Erst, als ich nicht mehr laufen kann.
Erst, als ich nicht mehr laufen will.
Erst, als er die Jagd auf mich eröffnet.
Kann ich ihm entkommen?
Will ich das?
HUNTING ANGEL ist der Auftakt zu der neuen DARK-ROMANCE-Reihe von BESTSELLER-Autorin Jane S. Wonda! Lässt du dich auf das Spiel ein?
»Wir spielen ein Katz-und-Maus-Spiel. Ich bin der Böse, du bist die Maus. Eigentlich ist Jagen nicht mein Ding, denn ich bekomme immer, was ich will, doch bei dir ist es anders. Dein Versuch, mich täuschen zu wollen, ist so niedlich, dass ich gar nicht anders kann, als mir vorzustellen, was ich tun werde, sobald ich dich habe. 
Dass du nebenbei versuchst, mehr über mich, meine Freunde und kriminellen Geschäfte herauszufinden, ignoriere ich mal, weil ich noch nicht will, dass du stirbst. 
Oh, hast du etwa geglaubt, ich käme nicht hinter dein Geheimnis? Kein Problem, ich zeige dir gerne, was passiert, wenn man mich unterschätzt. Wir werden sehr viel Spaß haben.
Ob du willst oder nicht.«


Zum Inhalt:
Wer jetzt denkt, es ist eine Trilogie, da wird es bestimmt erstmal eine lange Einleitung geben, den muss ich enttäuschen, denn das Buch startet und man ist sofort mitten im Geschehen. Es beginnt in einem Hotelzimmer. Mit Eden. Sie wurde gebucht, so wie schon viele Male zuvor. Aber ihr neuer Kunde ist anders, etwas stört sie. Spätestens als ein zweiter Mann im Zimmer auftaucht, ist Eden bewusst, dass etwas anders läuft, als es sollte. Sie möchte flüchten und alles läuft völlig aus dem Ruder.
Als sie der Situation entkommt, versucht sie in einer Bar etwas Ablenkung zu finden - und trifft dort auf den mysteriösen Ly Silver. 
Ab diesem Zeitpunkt weiß man nicht, wo in dem Buch man steht. Es folgen eine Menge Wendungen. Viele Tränen. Ängste. Momente, in welchen Eden flüchten möchte. Momente, in denen sie sich Ly nah fühlt. Wenn man denkt, jetzt hat man ihn, den Faden, der alles auflösen wird, kommt doch wieder alles anders und das macht das Buch nur umso spannender.
(Mehr werde ich hier auf den Inhalt nicht eingehen, denn es würde der Geschichte zu viel wegnehmen - lest es einfach selbst ;) )

Die Charaktere:
Eden wirkt auf mich das ganze Buch über sehr undurchsichtig. Man kann sie nicht recht einschätzen und sie lässt sich auch nicht in die Karten blicken. Sie bleibt geheimnisvoll und das macht sie so unglaublich interessant. Es hat mir viel Spaß gemacht, ihren bisherigen Weg zu verfolgen. Zu sehen, dass sie sich nicht in die Ecke treiben lässt und immer wieder einen Ausweg findet. 
Ly dagegen ist ein Bad Boy, wie man ihn sich vorstellt. Er ist allem und jedem gegenüber misstrauisch, lässt niemanden außer C, Wres und Amber an sich ran und sieht gefühlt in allem nur das Schlechte. Er fährt schnell aus seiner Haut und mir scheint, als macht es ihm auch durchaus Spaß, andere leiden zu lassen - auf welche Art und Weise auch immer.
Die Verbindung zwischen den Beiden erinnert mich an das typische Katz und Maus Spiel, wobei man nie genau sagen kann, wer die Katze und wer die Maus ist.
Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung der Charaktere ;)

Schreibstil:
Janes Schreibstil ist unwahrscheinlich angenehm. Es liest sich so gut, dass man beim Lesen wirklich die Zeit vergisst, denn die Zeilen fliegen nur so dahin. Die Sätze sind nicht zu verschachtelt, die Umgebung nicht zu ausgiebig beschrieben. Es passt einfach auf den Punkt genau und das macht es zu einem rundum gut geschriebenen Buch.

Lieblingszitat:
"Und zum ersten Mal tat es mir leid, dass ich einen Menschen ausknocken musste. Es tat mir nicht leid, es schmerzte mich. Eine ganz leise, zaghafte überaus bekloppte Stimme war nämlich enttäuscht. Enttäuscht davon, dass Eden eine Gegenspielerin blieb, statt sich auf meine Seite des Schachfeldes zu setzen. Fast hätte ich mir gewünscht, dass sie unschuldig war. Fast? Ich wünschte es mir viel zu sehr."

Fazit:
Was bleibt es noch groß zu sagen? Ich fand das Buch deutlich besser, als ich es erwartet habe (und nach den ganzen positiven Bewertungen von Catching Beauty waren diese schon sehr hoch ;) )
Man sollte dem Buch wirklich eine Chance geben, denn es überrascht auf vielen Seiten.
Klare Leseempfehlung meinerseits ;) (4,5/5 Sternen).

Donnerstag, 6. Juni 2019

"Er &Sie - Eine Liebe in Paris von Marc Levy



Titel: Er & Sie - Eine Liebe in Paris
Autor: Marc Levy
Preis: 9,99€
Format: Taschenbuch
Seiten: 324
Einzelband
Genre: Liebesroman
Bestellbar: Blanvalet


Ihr Lieben,
nun war es da - das Ende des Buches, auf welches ich die vergangenen Tage hingefiebert habe. Sind euch manche Bücher auch einfach zu schnell beendet? ;)
Ich habe dieses wundervolle Buch von Random House aus dem Blanvalet Verlag als Rezensionsexpemplar erhalten und konnte es kaum abwarten, mit dem Lesen zu beginnen. Es ist zwar schon eine Weile her, aber ich habe Marc Levy seine Bücher immer unheimlich gern gelesen, denn er schreibt sehr gefühlvoll und doch wird es nie langweilig. So auch bei "Er & Sie". Mich hat die Geschichte schon angesprochen, als ich das Cover gesehen habe (ist es nicht wunderschön?) und nach dem Lesen des Klappentextes wurde ich einfach sehr neugierig. Als es dann vergangene Woche in meinem Briefkasten lag, war ich natürlich dementsprechend aufgeregt :D Es ist ein Buch, welches einen direkt im Herzen trifft. Ein Buch über Lügen, Freundschaft und Liebe. Es ist ein Buch, was für mich aktuell genau richtig gewählt war.

Klappentext:
Paul und Mia sind sich noch nie im Leben begegnet und doch haben sie eines gemeinsam: Beide brauchen eine Auszeit und beide träumen von Paris. Sie fliegt aus England ein, er aus den USA - und ihre Wege kreuzen sich in einem romantischen Restaurant in der Innenstadt. Obwohl Mia ein international gefeierter Star ist, kennt Paul sie nicht, denn als Schriftsteller lebt er in seiner eigenen kleinen Bücherwelt. Die zwei mögen sich, Paul bringt Mia zum Lachen und findet ihre Tollpatschigkeit unwiderstehlich. Und dennoch dürfen sie sich nicht verlieben...

Zum Inhalt:
Kurz vor der Premiere ihres neuen Filmes stellt Mia ihr Leben in Frage - unglücklich verheiratet wird ihr alles zu viel. Sie möchte eine Auszeit. Eine Auszeit vom Job, eine Auszeit von den Paparazzo, eine Auszeit vom Ehemann. Sie möchte aufhören die Fehler des Ehebruchs bei sich zu suchen und zweifelt die Liebe ihrer Ehe an. Kurzerhand fliegt sie zu ihrer besten Freundin Daisy nach Paris. Die beiden Frauen zusammen zu erleben hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, denn sie kennen sich ihr Leben lang und während Mia vieles versucht zu verdrängen, ist Daisy immer geradeheraus und lässt Mia nichts durchgehen, durchschaut sie jedes Mal und  versucht sie zu unterstützen, wo es nur geht. 
Paul lebt relativ zurückgezogen sein Schriftstellerleben und sein einziger sozialer Kontakt ist sein Verleger und seine Übersetzerin aus Nordkorea, die ihn halbjährlich besucht, denn seine Freunde Lauren und Arthur leben in den USA, deutlich zu weit weg für eine Freundschaft. Als die Beiden ihn in Paris besuchen, sorgt ein Streich seitens Arthur dafür, dass er und Mia aufeinander treffen.
Das erste Treffen der Beiden fand ich witzig, ich musste beim Lesen die ganze Zeit schmunzeln. Besonders gefallen haben mir hier die Sätze, welche nur gebrabbelt wurden - diese Gegensätzlichkeit des Gedachten und tatsächlich Gesprochenem. Diese Dialoge, diese Wortwechsel - ich fand sie das ganze Buch über sehr erfrischend.
Es ist keine klassische Liebesgeschichte. Es ist nicht dieses "Sie lernten sich kennen, verliebten sich, es gab einen großen Krach, alles zerbrochen, dann die Versöhnung." Nein, solch eine Geschichte darf man hier nicht erwarten. Es ist alles sehr dezent, leise Andeutungen, die neugierig auf Mehr machen. Man hofft in gewissen Situationen, dass nun der Moment gekommen ist, auf den wir die ganze Zeit hingefiebert haben, aber dann kommt die nächste Wendung, die nächste Änderung im Drehbuch und alles kommt wieder anders. Auf diesen Moment müssen wir Leser wirklich lang warten, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch. Sie ist spannend erzählt und man möchte wissen, wie es weitergeht.
Einzig das Ende muss ich bemängelt. Es fing an, dass die Abläufe nur so dahin geschrieben wurden, die Absätze wurden kürzer, die Szenenwechsel häuften sich. Es war eine Aneinanderreihung von Ereignissen und ich hoffte die ganze Zeit weiter. Auf den letzten 3 Seiten wurde ich dann endlich erlöst, doch auch das kam viel zu abrupt. Diese Szene hätte definitiv ausführlicher erzählt werden können. So machte es den Eindruck, dass Levy einfach nur das Buch schnell beenden wollte, was ich sehr schade fand. 

Die Charaktere:
Mia wirkt anfangs sehr schüchtern und zurückhaltend, so anders als die Rollen, in welche sie in den Filmen schlüpfen muss. Sie ist verunsichert durch die Situation mit ihrem Mann und zweifelt viel an sich selbst. In Paris fängt sie wieder an, an sich selbst zu denken, sich nicht hinten anzustellen und nimmt sich Zeit für die Dinge, die ihr wichtig sind - auch wenn sie dafür Daisy anlügen muss. Während der Geschichte verstrickt sie sich immer mehr in ihr Lügennetz, aber sie profitiert davon auch, denn ich empfinde sie als immer lockerer werdenden Menschen.
Paul hingegen ist sehr ruhig, sehr zurückgezogen, aber unwahrscheinlich ehrlich seinen Mitmenschen gegenüber. Er schätzt Offenheit und ihm stehen seine Gefühle und Gedanken ins Gesicht geschrieben. Er zweifelt viel an sich selbst, traut sich nicht viel zu und glaubt auch nicht an seinen eigenen Erfolg. Mia schafft es, ihn aus seinem Schneckenhaus zu holen und unterstützt ihn auf seinem Weg.
Beide sind mir von Anfang an sehr sympatisch, so unterschiedlich sie anfangs auch scheinen mögen. Und diese Sympatie geht nicht verloren, denn jedes Handeln ist nachvollziehbar und vor allem menschlich. 

Schreibstil:
Erzählt wird die Geschichte aus der Erzählersicht. Während anfangs noch zwischen Mia und Paul hin und her gewechselt wird, vermischt sich die Geschichte immer mehr zu einem Ganzen und die Wechsel kommen abschnittsweise. Ich hatte anfangs meine Probleme diese Sichtweise zu lesen, da ich in letzter Zeit meist aus der Ich-Perspektive gelesen habe, aber nach anfänglichen Schwierigkeiten ging es dann doch wieder sehr gut. Marc Levys Schreibstil ist wie in allen seinen Büchern einfach angenehm und leicht. Er nutzt keine komplizierten Formulierungen oder verschachtelt endlos Sätze ineinander. Er schreibt sehr gefühlvoll, sodass man ein Leichtes hat, sich in die Protagonisten hineinzuversetzen.

Lieblingszitat:
"Du wirkst so hilflos angesichts dieses Erfolgs, so aufrichtig, wenn du beteuerst, dass du von dem ganzen Ruhm nichts wissen willst, und dann musst du ausgerechnet mir begegnen...Vielleicht sind wir nicht kompatibel..."

Fazit:
Alles in Allem hat mir das Buch (bis auf das kurze Ende) sehr gut gefallen. Ich habe mich gefreut, wieder in eines von Marc Levys Bücher abtauchen zu können und habe es genauso gern gelesen, wie seine vorigen Geschichten. (4/5 Sternen)