Dienstag, 25. Juni 2019

"Das Erbe der Macht - Schattenchronik 2 - Feuerblut" von Andreas Suchanek



Titel: Das Erbe der Macht - Schattenchronik 2 - Feuerblut
Autor: Andreas Suchanek
Verlag: Greenlight Press
Preis: 19,90€
Format: Hardcover
Seiten: 344
Sammelband 2 von 4 (1. Staffel)
Genre: Urban Fantasy
Bestellbar: Greenlight Press


Ihr Lieben,
da ich mit den Gedanken nun schon mitten im dritten Band stecke, fällt es mir nicht ganz so leicht, die richtigen Worte für Band 2 zu finden - denn ich bin gedanklich einfach schon einiges weiter ;)
Ich kann euch aber sagen, dass das Buch mir mindestens genauso gut gefallen hat wie sein Vorgänger - ich habe es von der ersten bis zu letzten Seite geliebt und konnte nicht glauben, was am Ende für eine Enthüllung wartete. Es hat mich schockiert, denn es kam so überraschend und ich dachte nur "Nein, das kann nicht sein...nicht so!" - aber auf gedankliche Wünsche gehen die Bücher, und vor allem die Autoren dahinter, ja selten ein ;) Ich hoffe nun einfach, dass es doch wieder anders kommt, denn sonst, lieber Andi, kann ich das so nicht akzeptieren :P

Klappentext:
Endlich kann Jen den Folianten lesbar machen und erfährt den Inhalt von Joshuas Prophezeiung. Geschockt realisieren die Freunde, dass der Wall in größerer Gefahr schwebt, als bisher gedacht. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt. Unterdessen stellt Leonardo ein Team zusammen, das die Identität der Schattenfrau aufdecken soll. Die erste Spur führt zu den Ashwells – und für Clara zu einer Konfrontation mit ihrer Vergangenheit.
Machtvolle Zauber, gefährliche Artefakte, uralte Katakomben und geheime Archive. Kämpfe mit den Lichtkämpfern und dem Rat des Lichts - Johanna von Orleans, Leonardo da Vinci und viele mehr –, um den Erhalt der Menschheit.


Zum Inhalt:
Im Fokus des Buches stehen nach wie vor Jen und Alex, welche in der Geschichte die heimlichen Hauptrollen zu sein scheinen. Doch auch Max bekommt eindeutig mehr Aufmerksamkeit, denn Max wurde gerettet. Er ist dank seiner Freunde dem Wechselbalg entkommen und vollständig geheilt. Zumindest äußerlich. Innerlich ist er nicht mehr der Selbe. Er ist wütend. Er versteht nicht, warum seine Freunde, die ihn doch angeblich so sehr lieben, nicht erkannt haben, dass es nicht Max selbst war, der die letzten Wochen unter ihnen gewohnt hat. Selbst Kevin...gerade Kevin! Diese Wut trennt ihn von seinen Freunden, er kapselt sich ab und irgendwie kann ich das als Leser nachvollziehen, denn er wurde enttäuscht...und das von den wichtigsten Menschen in seinem Leben. Diese Wut ist es aber auch, die alles aus Max herausholt. Im Trainingsraum lässt er seinen Gefühlen freien lauf und zerlegt alles, was ihm in den Weg kommt. Davon beeindruckt, möchte Edison ihn ausbilden - zum Agenten für Solomissionen.
Währenddessen Jen und Alex in Indien nach einem der Splitter suchen, sind Chloe, Chris und Clara auf dem Weg zu Claras Familie, welche eine beeindruckende Bibliothek hat. Sie suchen nach der scheinbar vorhandenen Verbindung zwischen der Schattenfrau und Claras Familie. Durch das Sigel der Schattenfrau vor dem Archiv und der Zerstörung der Bibliothek im Castillo bleiben den Lichtkämpfern nur noch die Privatbibliotheken der Magier. Wieder im Elternhaus angekommen, erfasst Clara wieder das beklemmende Gefühl der Kindheit und sie fühlt sich dahin zurückversetzt. Sie wollte mit ihrer Mutter sprechen, jedoch traf sie in deren Büro ihren Bruder Martin an, welcher seine ganz eigenen Pläne für Clara hat. Er versucht sie von seiner Meinung zu überzeugen, doch als er merkt, dass seine Überredungskünste nicht greifen, versuchte er Clara mittels Essensstab zu erstechen - ein Stoß ins Herz. Doch er traf nur eine Imitation von Clara, welche die Absichten ihres Bruders scheinbar richtig eingeschätzt hat.
Zeit zum Ausruhen bleibt für Jen und Alex nicht - gemeinsam mit Nikki, einer Sprungmagierin, reisen sie in eine Dimensionsfalte, weiterhin auf der Suche nach dem Splitter. Sie landen in einer Welt, so anders der ihren, dass sie sofort auffalen und gejagt werden - denn wie kann eine Frau nur Hosen tragen? Aufgenommen werden sie bei Lady Morgause, welche eine Art Kinderheim zu führen scheint. Doch nach einiger Zeit wird klar, dass dies keine "richtigen" Kinder sind - bei den kleinen Bewohnern des Hauses handelt es sich um Sigile, die keinen neuen Erben finden konnten - wie die des kleinen Gryff, welcher durch die Sigilklinge gestorben ist. Gryff opfert sich für die Freunde, dass diese den Silberregen-Splitter erhalten können und in ihre Welt zurückkehren. Doch die Freude ist von kurzer Dauer, denn Crowley, einer der dunklen Unsterblichen, öffnet ein Zeitportal in das Refugium des ersten Stabmachers. Testen möchte er es mit einem der Freunde - Jen hat die Wahl - Clara oder Alex. Sie möchte sich nicht entscheiden, sie kann es nicht, doch in letzter Sekunde, bevor beide in das Portal gezogen werden, entscheidet sie sich für Alex. Sie versucht Clara zu retten, selbst ihre eigene Essenz leidet unter diesem Versuch, doch aus Angst Jen zu verlieren, kappt Alex schließlich die Verbindung. Clara wird in das Portal gezogen. Im gleichen Moment kommt die Schattenfrau aus dem Portal und übergibt an Clara den Silbersplitter. Plötzlich wird es allen klar - plötzlich wissen sie, wer die Schattenfrau ist und sind schockiert darüber, was Hass und Enttäuschung aus einem einst geliebten Menschen machen können.
Chloe ist derweil mit ihren Freunden Chris und Kevin auf dem Weg zu deren Eltern, denn durch eine Sitzung bei seinem Psychologen wurde bei Kevin eine ihm unbekannte Erinnerung wach. Doch was sie für ein dunkles Familiengeheimnis erfahren, hätten sie niemals gedacht. Ein Pakt mit dem Teufel, so würde man es heute nennen. Die Eltern der Zwillinge wünschten sich nichts mehr als ein Kind, jedoch war es den Beiden nicht vergönnt. Durch eine Hexe auf dem Markt bekam Kevins Mutter einen Trank, welcher ihr ein Kind schenken sollte. Aus einem Kind wurden drei, aber es war nicht allen vergönnt zu leben. Ein Pakt mit der Schattenfrau rettete zweien der Kinder das Leben. Vom dritten Kind jedoch überlebte nur das Sigil - mit besonderen Eigenschaften. Dieses Sigil ist jedoch kein unbekanntes - fand es doch erst seinen Erben in Mark und lebte nun in Alex weiter. Doch was hat die Schattenfrau damit zu tun? Was ist ihr Plan, was ist ihre Absicht? All das bleibt unbekannt - vorerst.
Im Castillo zur gleichen Zeit versuchen die Unsterblichen das Siegel am Archiv zu brechen. Sie finden einen Weg, doch es war eine Falle. Durch das Brechen des Siegels verbinden sich die Räume des Castillos mit denen des Refugiums der Schattenkämpfer - es ist eine Brücke für diese. Sie haben gewartet, sie wussten, dass der Augenblick kommen wird und plötzlich ist das Castillo überflutet von Schattenkämpfern.

Die Charaktere:
Anfangs konnten sie sich kaum leiden, doch je mehr Zeit sie miteinander verbringen, umso mehr spürt man die Verbundenheit zwischen Jen und Alex. Sie sind Freunde geworden, einander wichtig und würden für den anderen fast alles tun. Das gegenseitige Necken macht die Dialoge noch immer wahnsinnig unterhaltsam.
So sehr man merkt, wie wichtig die Freunde sich gegenseitig sind, so sehr spürt man auch, wie sehr der Vorfall mit dem Wechselbalg an ihnen zerrt. Es hat sie alle verändert, jeden auf seine Weise, und doch halten sie nach wie vor zusammen.
Kevin leidet unter der Situation mit Max nach meinem Gefühl mehr als Max selbst, denn jeder Versuch ihm näher zu kommen, scheitert. Er bekommt ihn nicht mehr zu greifen, er kapselt sich ab und lässt Kevin nicht an sich heran.
Während der Geschichte merkt man, wie Clara sich immer mehr weggestoßen fühlt. Durch ihre Familie ist sie es gewohnt, doch als sie das auch bei ihren Freunden entdeckt, ist sie wahnsinnig enttäuscht und verletzt. Scheinbar so verletzt, dass sie zu der Person wird, welche sie am meisten hasst.

Schreibstil:
Zum Schreibstil kann ich nichts weiter sagen als auch im vorigen Band. Andreas Suchanek hat einen angenehmen Stil, dass die Geschichten nur so an einem vorbei ziehen und man möchte das Buch kaum weglegen.

Lieblingszitat:
"Lächle. Am meisten Kraft kosten uns die Dinge, die wir nicht ändern können, aber akzeptieren müssen. Ich weiß, wovon ich spreche." Ein Schatten legte sich auf Tildas Gesicht, wurde jedoch eine Sekunde später von einem Schmunzeln vertrieben. "Es geht immer weiter. Du bist nicht alleine. Deine Freunde werden dir helfen. Verloren habt ihr nur, wenn ihr nicht aufeinander acht gebt, nicht füreinander da seid. Vergiss das nie."

Fazit:
Es ist eine so tolle Reihe - ich liebe die Protagonisten, ich liebe die Welt, in der sie leben, ich liebe die Geschichte selbst. Als offenbart wurde, wer die Schattenfrau tatsächlich ist, war ich schockiert. Aber als ich weiter darüber nachgedacht habe, fiel mir auf, dass es die ganze Zeit Anzeichen gab. Es ergab einfach alles einen Sinn und die Puzzleteile, die für Verwirrungen sorgten, fügten sich plötzlich zu einem großen Ganzen. Dennoch hoffe ich, dass sich das Blatt noch mal wendet, für die ehemalige Lichtkämpferin, für ihre Freunde. Denn auch, wenn für sie hunderte von Jahren vergangen sind, für die Freunde waren es nur Sekunden und ich bin mir ganz sicher, dass sie alles dafür tun werden, um diesen Fehler wieder rückgängig zu machen. (5/5 Sternen)

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