Sonntag, 26. Mai 2019

"Blackwood - Briefe an mich" von Britta Sabbag


Ihr Lieben,
vor fast zwei Monaten durfte dieses Schätzchen aufgrund des wunderschönen Covers bei mir einziehen und wartete nun die ganze Zeit darauf, dass ich es endlich lesen werde. Diese Woche war es dann endlich soweit und ich begann mit Lesen. Ich weiß nicht, was es war, aber trotzdem mit der Schreibstil und auch der Inhalt wirklich gut gefallen haben, habe ich relativ lang gebraucht eine Bindung zur Geschichte aufzubauen. Mir hat etwas gefehlt, aber ich weiß nicht, was. Heute morgen, auf den letzten 150 Seiten, hat es mich dann aber komplett gepackt. Ich wollte es nicht mehr weglegen und unbedingt wissen, wie es ausgehen wird. Ein paar Tränchen sind auch geflossen ;) 
Wir hatten unsere Startschwierigkeiten, aber im Laufe der Geschichte haben das Buch und ich uns angenähert und gehen nun mit einem positiven Gefühl auseinander.

Klappentext:
Würde man einen Brief von seinem zukünftigen Ich lesen wollen? Für Gesine ist das keine Frage. Natürlich würde sie. Denn nach dem Tod ihrer Mutter muss sie alleine zu einer Verwandten nach Irland ziehen. In dem kleinen, verschlafenen Dörfchen Blackwood hat sie niemanden, mit dem sie so richtig über ihren Kummer sprechen kann. Auch nicht über Arian Mary, den unverschämt gut aussehenden Sohn der örtlichen Butterdynastie. Noch dazu machen sie die Dorfbewohner mit Geschichten über allerlei übernatürliches Zeug verrückt. Alles Quatsch, denkt sich Gesine.
Bis sie in einem geheimnisvollen alten Schreibtisch einen Brief von ihrem zukünftigen Ich findet, der ihre Welt ganz schön durcheinanderbringt...

Zum Inhalt:
Wer würde nicht gern wissen, was die Zukunft bringt? Gerade in Momenten, in welchen man denkt, dass Nichts je wieder gut werden würde und man das Gefühl hat, komplett allein zu sein.
Gesine erlebt während der Geschichte vieler solcher Momente, denn in dem Glauben etwas Gutes zu tun, tritt sie von einem Fettnäpfchen ins Nächste, sodass sie mir mehr als einmal leid getan hat.
Nun könnte man denken, dass sie schnell zu ihrem zukünftigen Ich findet und dort Hilfe bekommen kann, aber die erwarteten Briefe kommen leider erst relativ spät vor und spielen eher eine Nebenrolle, denn das Hauptaugenmerk liegt während des Buches mehr auf dem Theaterstück zur 200 Jahr Feier ihrer Schule und ihren Gefühlen und Gedanken für Arian, was ich etwas schade fand. Vielleicht lag es daran, dass ich keine Bindung aufbauen konnte, da ich dort mehr erwartet habe.
Dennoch war auch die Geschichte rund um Arian und das Theaterstück nicht uninteressant, denn es amüsierte mich schon, dass Gesine es schaffte, Arians Freundin Lilian die Hauptrolle weggeschnappt zu haben und so selbst in die Rolle der Mascha aus "Der Nussknacker" schlüpfte. 
Auf den letzten 150 Seiten nahm die Geschichte dann an Fahrt auf und ich wollte das Buch nicht mehr zu Seite legen, denn es passierte so Einiges. Vor allem aber ihre Beziehung zu Arian änderte sich schlagartig und man wollte schnell wissen, was aus den Beiden werden wird.
Zum Ende hin wurde es für mich dann auch endlich emotionaler, als Gesine wieder einen Brief aus der Zukunft erhielt - nur diesmal war nicht sie selbst die Verfasserin. Dieser Brief bewegte mich sehr und ich hoffte, dass die Geschichte ein Gutes Ende nehmen würde.
Ich werde hier bewusst nicht näher auf den Inhalt des Buches eingehen, denn es würde zu viel verraten ;)

Die Charaktere:
Gesine hat in zu jungen Jahren ihre Mutter verloren und muss nun bei ihrer Tante leben, welche sie nicht kennt, in einem Ort, der so klein ist, dass Jeder über Jeden Bescheid weiß. Sie hat starke Schwierigkeiten mit der Situation klar zukommen und reagiert daher oft trotzig und einfach teenagerlike. Dennoch ist sie sehr sympatisch, denn sie versucht immer wieder es ihren Liebsten recht zu machen - so schwer das teilweise auch zu sein scheint. In Sachen Liebe reagiert sie wie jeder normale Teenager und vergisst über das Schwärmen hinaus auch gern mal die richtigen Worte.
Arian ist der typische Schwarm einer jeden Schule. Gut aussehend, freundlich, beliebt. Sein Leben scheint aufgrund des Butterimperiums seiner Familie vorgeschrieben zu sein, doch je weiter die GEschichte verläuft, umso mehr wird klar, dass er ganz andere Vorstellungen von seinem Leben hat. Mit Lilian scheint er in den Augen aller die perfekte Freundin an seiner Seite zu haben, aber die Beiden passen eigentlich alles andere als gut zusammen. Als auch Arian das schließlich erkannte, war ich nicht ganz unglücklich darüber ;)
Sam ist Gesines' bester Freund. Eigentlich ist er ihr einziger Freund. Er hat immer einen guten Spruch auf den Lippen und wirkt oft wie der Klassenclown. Sein Ziel ist es, selbst einmal der Radiomoderator von Blackwood zu werden und dafür tut er alles - auch das Ausplaudern von Geheimnissen. Hauptsache es bringt ihn weiter. Aber im Fall der Fälle ist er für Gesine da und schweigt wie ein Grab.
Wanda ist Gesines Tante. Sie wirkt auf mich sehr ruhig und zurückgezogen und von Gesines anfänglichen Eskapaden nicht gerade begeistert. Dennoch möchte sie Gesine ein gutes Zuhause bieten und versucht immer wieder eine Bindung zu ihr zu finden.

Schreibstil:
Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Es ist aus Gesines' Sicht geschrieben und lässt sich leicht und flüssig lesen. Die verschiedenen Schriftarten der Briefe und Radioansagen haben beim Lesen auch zusätzlich noch etwas für Abwechslung gesorgt und versetzte mich beim Lesen teilweise in eine andere Stimmung.

Lieblingszitat:
"Ich wende mich in meiner größten Not an dich. Ich hätte nie gedacht, dass gerade ich an so etwas wie das hier glauben könnte, aber in Situationen wie diesen greift man zu allen Mitteln. Das hier ist mein letzter Ausweg, und ich schicke Stoßgebete in den Himmel, dass alles, was ich in den letzten Stunden über dich herausgefunden habe, wahr ist und du wirklich diesen Brief erhälst."

Fazit:
Alles in allem ist es ein schönes Buch für zwischendurch. Ich liebe das Cover und auch die Karte im Buchdeckel, aber es wird dennoch nicht zu meinen Lieblingsbüchern gehören. Man kann es gut lesen und es liest sich angenehm weg, aber ich habe mir etwas mehr in Richtung der Briefe erwartet. Trotzdem fand ich das Ende sehr schön und habe mich für Gesine und ihr Leben gefreut. (3,5/5 Sternen)

Dienstag, 21. Mai 2019

"Wir fliegen wenn wir fallen" von Ava Reed



Ihr Lieben,
ich habe schon einige Bücher von Ava Reed gelesen und ich fand alle Bücher wahnsinnig toll, aber mit "Wir fliegen wenn wir fallen" habe ich mein Herzensbuch aus ihrer Feder entdeckt.
Von der ersten Seite an hat es mich bewegt, berührt. Ich habe viel gelacht bei dem Schlagabtausch zwischen Yara und Noel. Habe mich gefreut, wenn sie einen Punkt von der Liste streichen konnten und dabei glücklich waren. Habe geweint, wenn die Gefühle Yara wieder einmal erdrücken wollten und sie nachts mit Alpträumen geplagt war. 
Und dazu dieses Cover - Leute, ist es nicht einfach traumhaft schön? Ich kann nicht einmal sagen, ob es mir mit oder ohne Schutzumschlag besser gefällt - es ist einfach traumhaft schön <3

Klappentext:
>> Eine Nacht unter den Sternen schlafen. Einen Spaziergang im Regenwald machen. Die Nordlichter beobachten. <<
So beginnt eine Liste mit zehn Wünschen, die der alte Phil nach seinem Tod hinterlässt. Yara und Noel ist sie gewidmet, zusammen mit seinem letzten Willen: Gemeinsam sollen sie seine unerfüllten Wünsche wahr werden lassen. Yara und Noel, die sich vom ersten Moment an nicht ausstehen können, willigen nur Phil zuliebe ein. Ihre Reise führt sie nach Irland, nach Nordschweden und bis in den Regenwald. Doch egal wie weit sie sich von ihrem alten Leben entfernen, die Schatten der Vergangenheit weichen ihnen nicht von der Seite...

Zum Inhalt:
Teilweise hat mich das Buch an "Morgen kommt ein neuer Himmel" von Lori Nelson Spielman erinnert und doch war es so komplett anders.
In beiden Büchern musste eine Liste mit Aufgaben erfüllt werden, nachdem ein geliebter Mensch verstorben ist. Doch anders als in Spielman's Buch wurde die Liste nicht von den Protagonisten selbst geschrieben, sondern von ihrem verstorbenen Freund und Großvater Phil.
Noel nannte Yara anfangs nur das "Lesemädchen", da sie seinem Großvater fast täglich vorgelesen hat, und sie war ihm alles andere als Sympatisch.
Beide waren nicht begeistert als sie erfuhren, dass sie die Reise zusammen antreten müssen, aber beide wollten es machen - für Phil. So planten sie ihre Ziele und dortigen Aufenthalte und machten sich auf den Weg.
Da sie Beide harte Schicksalsschläge hinter sich haben, sind sie anderen gegenüber verschlossen und finden nur schwer Vertrauen. Es waren tolle Momente für mich, Yara und Noel dabei zu begleiten, denn sie wuchsen auch über sich selbst hinaus. Mit jedem Punkt, welchen sie von der Liste streichen konnten, veränderten sie sich selbst und öffneten sich, erzählten aus ihrem Leben und welche Lasten sie mit sich tragen. Mit jedem Punkt, den sie streichen konnten, kamen sie sich näher und es war so unglaublich schön, diese aufkeimende Liebe beim wachsen zuzusehen mit allen ihren Höhen und Tiefen.

Die Charaktere:
Yara ist mir von Anfang an unglaublich sympatisch, trotzdem sie sich so zurückgezogen hat. Sie sorgt sich um Phil. Sie möchte bei ihm sein, ihm vorlesen, damit es ihm besser geht. Aber auch ihr. Denn für sie bedeuten diese Momente eine Ablenkung von der Wirklichkeit, ein Flüchten in andere Welten, wo sie sich nicht mit der Realität auseinander setzen muss. Noel gegenüber ist sie anfangs frech, schnippisch, schüchtern. Sie weiß nicht, wie sie sich ihm gegenüber verhalten soll, noch, was sie überhaupt von ihm denken soll. Aber je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, je öfter sie ihn "Idiot" oder "Egoist" genannt hat - er wird ihr immer wichtiger und umso mehr Zeit sie mit ihm verbringt, umso weniger kann sie sich vorstellen, zurück im wirklichen Leben zu sein - ohne ihn. Umso weiter die Reise voranschreitet, umso mehr öffnet Yara sich und zeigt, was in ihr vorgeht - bis sie schließlich merkt, dass sie keine Schuldgefühle haben muss und beginnt, ihr neues Leben zu leben.
Noel - was soll man zu ihm sagen? Er wirkte anfangs wie ein Egoist, dem es gänzlich egal ist, was andere über ihn denken, der tun und lassen möchte, was er will. Aber auch bei ihm merkte man schnell, dass es eher eine Fassade ist als die Wirklichkeit. Es ist eine Mauer, die er um sich aufgebaut hat und durch die niemand dringen darf. Weder Phil und schon gar nicht Yara. Aber was macht das Lesemädchen auf der Reise nur mit ihm? Er ist verwirrt und kann seine Gefühle nicht einordnen, weiß nicht, wo diese plötzlich herkommen und warum ausgerechnet für Yara? Auf der Reise merkt er allerdings, dass Yara nicht so ist, wie er dachte und sie wird ihm immer wichtiger. 

Schreibstil:
Ich liebe Avas Schreibstil. Er ist locker und doch gefühlvoll. Leicht und doch spürt man beim Lesen jede Emotion sehr deutlich. Man kann dieses Buch gut zwischendrin lesen und doch lässt es einen nicht los, denn die Worte und Gedanken brennen sich teilweise ein und schnüren dem Leser die Kehle zu. Ava versteht es ihre Leser zu fesseln und zu berühren.

Lieblingszitat:
"Was kaputt ist, kann repariert werden - es wird danach wieder heil sein, aber nie wieder dasselbe. Doch vielleicht muss ich nicht der selbe sein. Vielleicht bin ich jetzt besser."

Fazit:
Ich kann dieses Buch nur Jedem empfehlen, der gern der Realität entfliehen möchte und gern gefühlvolle Geschichten liest Es hat mich berührt, bewegt und ich habe es von der ersten bis zur letzten Seite geliebt. Es ist ein Ava Reed Buch - ein Buch voller Gefühle.

Sonntag, 19. Mai 2019

"Wenn Donner und Licht sich berühren" von Brittainy C. Cherry


Ihr Lieben,

ich habe mir dieses Buch vergangene Woche gekauft und wusste nicht so recht, worum es geht. Ich habe es gekauft, weil ich mich zum Einen in das Cover verliebt habe. Zum Anderen durfte es bei mir einziehen, weil ich so wahnsinnig viel Gutes darüber gehört habe und einige Leseempfehlungen dafür erhalten habe - und dafür bin ich unendlich dankbar, denn ich habe es gefunden - mein Lesehighlight 2019. Dieses Buch hat mich so bewegt und berührt, es ging mir einfach unglaublich nah und ich wollte, dass es niemals endet. Es hat mir die Kehle zugeschnürt bei der Grausamkeit einiger Handlungen, ich habe mit Elliott und Jasmine gelacht, geweint, gelitten. Ich war mit ihnen am Boden und habe mich mit ihnen wieder aus der Dunkelheit hinausgekämpft. Es ist eine so wahnsinnig gute Geschichte, welches einem direkt ins Herz geht und man möchte aus dieser Welt kaum noch erwachen, so wunderschön hat es geendet. 

Klappentext:
Sich in Jasmine Greene zu verlieben fühlte sich an wie ein warmer Sommerregen. Leicht und unbeschreiblich schön. Aber als wir uns Jahre später wieder gegenüberstehen, ist von dem Sommerregen nichts mehr übrig. Stattdessen sehe ich in ihren Augen einen tosenden Sturm. Wie lange tobt er schon dort? Wie lange hat er sich schon in ihrer Seele zusammengebraut? Ihr Herz ist für immer gebrochen, und ich hasse mich dafür, dass ich es jetzt erst bemerke - wo es vielleicht schon zu spät ist.

Zum Inhalt:
Diese Geschichte geht einem unter die Haut, denn sie könnte wahr sein. Es sind Situationen, die im Alltag existieren. Zum Einen schöne Situationen, zum Anderen Situationen bei welchen man denkt, wie grausam kann diese Welt nur sein.
Es geht um die 16-jährigen Teenager Jasmine und Elliott, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jasmine, die in einer Musikerfamilie aufwächst und bisher privat unterrichtet wurde, wünscht sich nichts mehr als auf eine öffentliche Schule gehen zu können. Elliott, ebenso in der Musikwelt zu Hause, wünscht sich nichts mehr als der Schule den Rücken kehren zu können. Denn während Jasmine schnell zu einer der beliebtesten Schülerinnen an der Highschool wird, wird Elliott von den "coolen" Kids gehänselt, schikaniert, gemobbt, geprügelt, verhauen. Sein Leben wird ihm schwer gemacht und die einzige Person an der Schule, die zu ihm hält, ist seine Schwester Katie. Jedoch ist Jasmine anders als die anderen angesagten Kids. Sie fühlt sich einsam, doch das sieht keiner - außer Elliott. Die Beiden lernen sich auf dem Schulflur kennen und merken sofort, dass zwischen ihnen etwas anders ist, sie wissen nur noch nicht, was.
Jasmine bekommt mit, wie ihre Mitschüler mit Elliott umgehen und versucht ihn davor zu beschützen - welchen Preis sie dafür bezahlt ist ihr egal. Man merkt, wie wichtig die zwei Teenager sich werden und erlebt mit, wie sie durch die Musik und durch viele Gespräche immer mehr zusammen wachsen. Sie freunden sich miteinander an, sie verlieben sich ineinander und das zu begleiten war einfach wunderschön zu lesen.
Jasmines Mutter ist das Wohlergehen ihrer Tochter aber leider egal und anstatt sie in ihren Träumen zu unterstützen, drängt sie ihr ihre eigenen Träume auf - sie möchte aus Jasmine einen Popstar machen, obwohl diese den Soul im Herzen trägt. Um sie in ihrer Karriere voranzutreiben, meldet sie Jasmine ohne Rücksprache von der Schule ab und nimmt sie mit nach London - weit weg von Elliott.
Anfangs schreiben die Zwei sich täglich Mails, es ist so schön zu sehen, wie sie es kaum abwarten können von dem jeweils anderen zu hören, doch ein Schicksalsschlag wirft Elliott komplett aus der Bahn und nichts ist, wie es war. Diesen Moment zu lesen, es hat mir einfach das Herz gebrochen. Ich habe die Schmerzen von Elliott so deutlich gefühlt, es ging mir so unglaublich nah und ich konnte seine späteren Handlungen dadurch komplett nachvollziehen.
Nach diesem Schicksalsschlag gibt es einen Zeitsprung von 6 Jahren, in welchen Jasmine und Elliott kein Wort voneinander hören. Beide werden Erwachsen. Beide sind nicht mehr die, die sie mit 16 noch waren. Und man spürt es beim Lesen, auch ohne dass es erwähnt werden muss - Beide sind alles andere als glücklich.
Es ist traurig zu lesen, was ein kurzer Moment, ein Moment der augenscheinlichen Schwäche, ein Moment, in dem man sich selbst zurück stellt, um seine Mutter glücklich zu machen - wie ein solcher Moment das ganze Leben umwerfen kann und man sich dabei selbst verliert.
Umso schöner war es zu lesen, wie die Fassade, die Beide über die Jahre aufgebaut haben, langsam zu bröckeln anfängt. Wie sie sich zufällig wieder gegenüber stehen, scheinbar komplett entfremdet, aber wie doch diese Nähe aus der früheren Zeit vorhanden ist und langsam versucht an die Oberfläche zu gelangen - man fühlte die schüchternen Worte, das mit sich selbst ringen, das an sich selbst zweifeln und auch das langsam wieder glücklich werden.
Es ist einfach eine rundum perfekt umgesetzte Geschichte, welche mich so wunderbar stark bewegt hat und ich bin sehr glücklich, sie gelesen zu haben.

Die Charaktere:
Im ersten Moment denkt man, dass Jasmine ein normales 16-Jähriges Mädchen ist. Beliebt, gut aussehend. Aber relativ schnell wird deutlich, dass sie weit mehr ist. Sie ist einsam, denn ihre Mutter denkt nur daran, wie sie Jasmine groß raus bringen kann. Dabei sind ihr die Gefühle und Gedanken ihrer Tochter egal. Jasmine versucht alles, dass ihre Mutter stolz auf sie ist, dabei vergisst sie nur leider sich selbst. Als sie Elliott kennenlernt, wirkt sie unsicher. Denkt, sie sei nicht gut genug für ihn und möchte ihm so gern das Leben erleichtern. Dafür lässt sie sich auch auf viele Jungs ein, denn ihr wird versprochen, wenn sie sich an die Vereinbarungen hält, dann lassen sie Elliott in Ruhe. "Es ist doch nur Sex" sagt sie zu Elliott und man merkt,dass sie ihr Leben lang kaum Liebe von anderen Menschen erhalten hat. Jasmine wiederum gibt sich für die Menschen, die sie liebt, fast komplett selbst auf und vergisst sich dabei selbst. Als sie Jahre später wieder zurückkehrt, redet sie sich selbst immerwieder ein, dass sie glücklich ist - aber man merkt schnell, dass es nur nach außen hin so aussehen soll. In ihr drin kämpft sie einen täglichen Kampf mit sich selbst. Sie möchte von ihrer Mutter die Zuneigung, die ihr zusteht, sie möchte geliebt werden und sie möchte, dass ihre Mutter stolz auf sie ist - aber sie weiß, dass das nie passieren wird und versucht einen Schlussstrich darunter zu setzen. Doch TJ, Elliotts alter Nachbar, sieht sofort, dass der Schein trügt und versucht, Jasmine "ihre Wahrheit" zu zeigen. Als sie sich schließlich öffnet, bricht alles aus ihr raus. Doch ab dem Zeitpunkt kann sie endlich anfangen loszulassen, sie selbst zu sein und glücklich zu werden.
Elliott ist ein stotternder, schüchterner Junge, der denkt, jeder der ihn liebt, ist eigentlich zu gut für ihn. Er möchte alle so gern beschützen, vor allem seine ältere Schwester Katie, und dafür nimmt er den täglich wiederkehrenden Alptraum in der Schule in Kauf. Elliott tut einem beim Lesen immer wieder leid, was er alles erdulden muss. Man möchte ihn umarmen und sagen "Du schaffst das, glaube an dich und gib nicht auf". Umso schöner war es zu sehen, wie er etwas an Mut gewann, als er Jasmine an seiner Seite hatte. Doch all der Mut hat ihm in seinem dunkelsten Moment nichts gebracht, da ihm die körperliche Stärke fehlte. Dieser Moment verändert Elliott von Grund auf. Er trainiert ununterbrochen, lässt keinen mehr an sich ran. Er distanziert sich von allen, die er liebt und baut eine Mauer, die keiner durchbrechen kann. Er hat sich komplett aufgegeben und derMusik, die er so sehr geliebt hat, den Rücken gekehrt. Seine Familie, seine Freunde - alle versuchen zu ihm durchzuringen, aber er verschließt sich immer wieder. Selbst Jasmine schiebt er nach seiner Rückkehr zurück, doch ein Moment der Sorge um TJ bringt ihn und Jasmine wieder näher. Zu Lesen, wie Beide sich langsam wieder öffnen, es war so wundervoll beschrieben. Man hat jedes Wort gefühlt und wusste, was in den Beiden vorging.

Schreibstil:
Eine so gefühlvolle und anschaulich beschriebene Art des Schreibstils habe ich selten gelesen. Von der ersten Seite an hat die Geschichte mich bewegt. Es ist locker geschrieben, aber die Worte haben dennoch eine wundervolle Tiefe, die so manches Tränchen hervorgebracht haben.

Lieblingszitat:
"Ich war sechs Jahre lang tot, Jasmine, und dann bist du aufgetaucht und hast mich daran erinnert, wie gut es sich anfühlt, am Leben zu sein, was es für ein Gefühl ist, wieder zu atmen. Siehst du nicht, wieso es so wichtig ist, dass es dich gibt? Siehst du nicht, warum die Welt dich braucht? Warum die beste Entscheidung, die deine Mutter je getroffen hat, war, dich zur Welt zu bringen? Du bist die Musik in einer stummen Welt, und mein Herz schlägt, weil du da bist." (Wie ich bei dem Zitat gleich wieder Gänsehaut bekomme ;) )

Fazit:
Ich habe schon viele Bücher gelesen, die mich berührt haben. Viele Bücher, die mich zum weinen gebracht haben. Viele Bücher, die mir nahe gingen. Aber ich habe selten ein Buch gelesen, was so rundum perfekt geschrieben ist. Ein Buch, welches einem das Gefühl gibt, Teil dieser Geschichte zu sein und jede Situation, ob gut oder schlecht, live mit den Charakteren mitzuerleben.
Ich bin so unglaublich glücklich, dass ich mich dazu entschieden habe, mir das Buch zu kaufen, denn hätte ich es nicht getan, ich hätte eine der tollsten Geschichten verpasst, die ich je gelesen habe. Eine Geschichte, die nun tief in meinem Herzen verankert ist und an welche ich noch lange denken werde.
Leute - lest es. (5/5 Punkten)

Freitag, 17. Mai 2019

"Die Buchspringer" von Mechthild Gläser



Ihr Lieben,
was soll ich zu diesem Buch sagen, außer dass es einfach wundervoll ist? Ich habe es vor etwa 2 Monaten durch Zufall im Thalia entdeckt. Eigentlich wollte ich keine Bücher kaufen, nur gucken. Aber ihr werdet es kennen, beim Gucken bleibt es meistens nicht. So auch an diesem Tag. Ich kannte vorher weder die Autorin noch dass ich von dem Buch gehört hätte, aber es sprang mir sofort ins Auge. Ich habe es gesehen und mich gleich in das Cover verliebt, es ist einfach zu schön. Der Klappentext erinnerte mich sofort ein Wenig an meine Herzensreihe - die Tintentrilogie von Cornelia Funke und somit musste es bei mir einziehen. Nur soviel vorab: Ich habe es nicht bereut :)

Klappentext:
Auf Schir Khans Rücken durch das Dschungelbuch jagen, mit Goehtes Werther die Hexen aus Macbeth bekämpfen und mit Elisabeth Bennet für den gut aussehenden Mr Darcy schwärmen...Nie hätte Amy gedacht, dass sie den Figuren aus ihren Lieblingsbüchern so nach sein könnte! Doch sie ist eine Buchspringerin, und damit ist es ihr möglich, wirklich und wahrhaftig in jede Geschichte einzutauchen, die sie schon immer einmal selbst erleben wollte. Amy testet ihre neue Fähigkeit ausgiebig - bis in der Buchwelt plötzlich gar nichts mehr so ist, wie es sein sollte.

Zum Inhalt:
Wer träumt nicht davon, in seine Lieblingsgeschichte abtauchen zu können? Jeder, der Bücher liebt, würde dazu wahrscheinlich nicht nein sagen.
Amy erfährt erst recht spät von ihrer Gabe und stößt daher auch erst viele Jahre später zum Buchspringunterricht dazu. Dennoch scheint sie in dieser Gabe sehr talentiert zu sein, talentierter sogar als ihre Mitschüler, doch das glaubt ihr lange kaum einer.
Es macht unglaublich viel Spaß Amy auf ihren Abenteuern in der Buchwelt zu begegnen und zu sehen, wie selbst der nicht gerade durch Lebenslust sprudelnde Werther nach und nach ihr Freund wird und auch in den dunklen Phasen der Buchwelt zu ihr hält.
Amy ist anfangs nicht begeistert davon auf Stormsay bei ihrer Großmutter zu leben, welche sie vorher nicht einmal kannte, aber nach und nach merkt der Leser, wie sehr ihr die Insel und zum Teil auch die Menschen ans Herz wachsen, wie sie sich dort zu Hause fühlt und sich nicht vorstellen kann, nach Deutschland zurück zu kehren.
Sie fühlt sich schnell verantwortlich für die Buchwelt, denn ein Dieb streift durch die Geschichten und klaut die Ideen. Die Ideen, ohne welche die ganze Geschichte nicht funktioniert. Zusammen mit Werther geht sie auf die Suche nach dem Dieb, versucht ihn aufzuhalten und begibt sich dadurch auch selbst in Gefahr.
Während des Buches kommen Amy und Will, einer ihrer Mitschüler, sich nach und nach immer näher und man wartet gespannt darauf, wann sie gegenseitig ihre Gefühle füreinander entdecken. 
Will möchte nicht mehr buchspringen, denn er hat seinen besten Freund dadurch verloren, aber lange kann er auf Amys Drängen hin nicht widerstehen und die Beiden machen sich zusammen mit Werther auf in die Buchwelt, um dem Spuk ein Ende zu setzen.
Ich werde nicht weiter auf den Inhalt eingehen, denn ihr sollt die Geschichte ja auch noch lesen ;) 
Aber ich kann abschließend sagen, dass ich mit dem Ende des Buches zwar leben kann, denn meine kleine Lieblingsfee Tinkerbell bringt zumindest einen Teil wieder in Ordnung, ich es mir für die Charaktere aber auch ein wenig anders gewünscht hätte ;)

Die Charaktere:
Hauptfigur in diesem wundervollen Buch ist Amy, welche mit ihrer Mutter Alexis nach einigen unschönen Situationen in Deutschland aus Ihrer Heimat flieht und zumindest die Sommerferien auf Stormsay bei ihrer Großmutter verbringt. Amy wächst einem sehr schnell ans Herz und man möchte sie am liebsten auf ihrer Suche unterstützen. Durch ihre Mitschüler in Deutschland hat sie große Selbstzweifel, weswegen sie nicht verstehen kann, was Will für sie empfindet und warum sie, ausgerechnet sie damit gemeint sein soll. Man möchte sie bei diesen Gedanken am liebsten schütteln und ihr sagen "Amy, du bist es wert".
Zu Will muss ich ehrlich sagen, dass ich lange nicht wusste, wie ich ihn einschätzen sollte, denn er wirkte anfangs sehr verschlossen und zeigte keine große Teilnahme am Geschehen. Aber das änderte sich später doch und ich war hingerissen zwischen den Gedanken, auf welcher Seite er nun steht, denn obwohl er sich rührend um Amy kümmert, blieb zumindest bei mir oft der Gedanke, was er wohl mit dem Chaos in der Buchwelt zu tun hat.
Anfangs war mir nicht klar, dass Alexis die Mutter von Amy ist, denn sie wurde von ihrer Tochter immer nur beim Namen genannt. Auf mich machte sie den Eindruck, dass sie in sehr jungen Jahren Mutter wurde und Amy daher mehr Freundin als Mama sein möchte. Dennoch merkt man, wie sehr sie ihr Kind liebt, auch wenn sie lange scheinbar Geheimnisse vor ihr hat.
Bei Betsy bin ich mir bis heute nicht sicher, ob sie nun Wills Schwester ist oder nur eine Verwandte von ihm. Jedoch wirkt sie das Buch über nicht wirklich sympatisch und hält auch nicht sehr viel von Amy, was sie diese auch spüren lässt. Erst zum Ende des Buches hin zeigt sie ein bisschen mehr Menschlichkeit und bekommt daher ein paar Pluspunkte.
Die Geschichte um Goethes Werther kenne ich nicht, aber er macht auf mich den Eindruck, als sei sein Leben geprägt durch negative Momente, Depressionen und Selbsthass. Amy hält trotzdem zu ihm, findet in ihm einen Verbündeten und Werther hilft ihr immer wieder auf ihrer Suche nach dem Dieb.

Schreibstil:
Den Schreibstil der Autorin finde ich sehr angenehm, denn es ist flüssig geschrieben und lässt sich leicht lesen.Sie hat die Umgebung und das Geschehen nicht zu ausführlich beschrieben, sondern genau richtig.
Das Buch ist zum Großteils aus Amy's Sicht geschrieben. In einigen Passagen jedoch sieht an das Geschehen aus Wills' Sicht, was ich zum Einen zwar sehr gut fand, zum anderen aber hier leider einen winzigen Punkt abziehen muss, da leider nicht deutlich erkennbar war, wann de Wechsel stattfand. 

Lieblingszitat:
"Ich hatte eine neue Welt betreten. Eine bessere Welt, in der Träume wahr wurden."

Fazit:
Ich kann für dieses Buch nur eine 10000000%ige Leseempfehlung aussprechen, denn es ist eine wunderbare Geschichte. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, Amy auf ihrem Weg zu begleiten und hoffe für sie, dass sie ihren Platz im Leben finden wird. (4,5/5 Sternen)

Montag, 13. Mai 2019

"Tiefseeherz" von Johanna Rau



Ihr Lieben,
am Wochenende habe ich das Buch "Tiefseeherz" von Johanna Rau beendet. Durch Zufall habe ich as Buch über Instagram entdeckt und dachte mir, das hört sich gut an, das wäre doch wieder was für mich. Kurzerhand hab ich es mir für den Kindle geholt und auch recht bald zu lesen begonnen.

Klappentext:
Schon der erste Blick in Jacks meeresblaue Augen lässt Lizzies Herz höher schlagen. Doch sie kann die Zeit mit ihm nicht richtig genießen, denn in dem kleinen Küstenort Lavender verschwinden immer wieder Menschen spurlos – und Lizzie wird das Gefühl nicht los, dass Jack etwas damit zu tun hat. Kann sie ihm überhaupt vertrauen? Als ihre beste Freundin Sophie verschwindet, stellt Lizzie Jack zur Rede. Das Geheimnis, das er ihr offenbart, stellt ihr Leben auf den Kopf. Ist ihre Liebe zum Scheitern verurteilt?

Zum Inhalt:
Da ich schon mein Leben lang Fan von Arielle bin, fand ich die Idee der Meermenschen in einem Romantasy-Roman sehr ansprechend, da diese Sparte der Fabelwesen noch nicht zu viel aufgegriffen wurde und somit viel Spielraum für Möglichkeiten lässt.
Das Buch handelt von Lizzie, welche in einem kleinen Küstenort lebt und sich schon ihr Leben lang mit dem Meer verbunden fühlt. Sie liebt das Schwimmen und die Nähe zum Meer mehr als alles andere und möchte am Liebsten ihre gesamte Zeit dort verbringen. 
Währenddessen es sie fast nur im Doppelpack mit ihrer besten Freundin Sophie gibt, muss Lizzie nebenbei auch bei der Auswahl der Brautjungfernkleider helfen, da ihre Schwester Kate heiratet. Bei diesen nervenaufreibenden Ausflügen muss Lizzie sich permanent von Kate und ihrer Mutter anhören, wie wichtig es doch sei, den richtigen Partner fürs Leben zu finden. Dass die beiden dabei den arroganten Mädchenschwarm Phil im Kopf haben, passt Lizzie natürlich gar nicht.
Um endlich Ruhe zu haben, gibt sie schließlich doch nach und begleitet Phil zu einer Feier, bei der dieser nicht gerade gentlemanlike versucht, Lizzie zu küssen. In letzter Sekunde kommt Jack und hilft ihr aus dieser Situation raus.
Relativ schnell kommen sich die Beiden näher und nach gefühlt 2 Tagen sind sie ein Paar, was Lizzie vor Sophie verheimlicht und immer neue Ausreden findet, um geplante Treffen abzusagen.
Lizzie merkt, dass Jack ein Geheimnis vor ihr hat, welches er nicht offenbart. Nachdem Sophie verschwunden und Lizzie sich ziemlich sicher ist, dass Jack etwas darüber weiß, stellt sie ihn zur Rede und verkraftet das Erfahrene in meinen Augen etwas zu schnell.
Lizzie, Jack und seine Freunde machen einen Plan, wie sie Sophie befreien können und machen sich schnell auf den Weg, denn jede Minute zählt.
Es kommt, wie es kommen muss - das Befreien der verschollenen Menschen ist komplizierter als gedacht und Lizzie und ihre Freunde werden von Triton und seinen Soldaten entdeckt. Nach einigen Turbulenzen und Konflikten schaffen es die Freunde jedoch und bringen die Verschollenen wieder nach Hause.

Die Charaktere:
Die Protagonistin des Buches ist die 16-Jährige Lizzie, mit welcher ich leider das gesamte Buch über nicht warm wurde. Sie ist zickig, aufmüpfig und lässt sich von niemandem belehren, weiß gefühlt immer alles Besser und fühlt sich immer im Recht. Ich hatte das Gefühl, dass sie gezwungen erwachsender dargestellt werden sollte, als sie ist mit einigen Taten und Aussagen, jedoch merkte man immer wieder, dass sie eben doch erst 16 ist. Ihr Verhalten war teilweise zu kindisch und ich habe mehr als einmal gedacht, dass sie auch recht blauäugig durchs Leben läuft.
Sophie ist gefühlt das komplette Gegenteil von Lizzie. Zwar ist sie nicht älter, aber sie war mir wesentlich sympatischer und wirkte auf mich erwachsener, als sie in diesem Alter sein müsste. Einzig in der Situation, in der sie ausgerechnet von der verhassten Olivia erfahren hatte, dass Lizzie mit Jack zusammen ist und wegen ihm gelogen hatte, warum sie ihre Verabredung abgesagt hat, merkte man eben doch, dass sie noch "ein Kind" ist, da sie Lizzie nicht einmal die Chance gelassen hat sich zu erklären.
Bei Jack denke ich immer an einen älteren Jungen und kann ihn nicht mit einer 16-Jährigen Schülerin zusammen sehen. Ich weiß auch nicht so recht, was ich von ihm halten soll, denn dieser ständige Wechsel vom Verhalten Lizzie gegenüber hat mich auf Dauer doch etwas genervt.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, man kann das Buch recht schnell lesen und es ist nicht zu kompliziert geschrieben. Man merkt jedoch auch, dass es das Debut der Autorin ist, denn die Szenenwechsel kommen oft zu schnell währenddessen Landschaften teils zu ausführlich beschrieben wurden.

Lieblingszitat:
"Die Liebe ist mächtiger als der Hass. Das Licht mächtiger als die Dunkelheit. Und das Leben ist mächtiger als der Tod."

Fazit:
Ich hatte mich sehr auf die Geschichte gefreut und die Idee dahinter ist toll, aber leider hat mich die Umsetzung nicht gänzlich überzeugt. Es war mir zu sprunghaft, Lizzie und Jack als Paar zu unglaubwürdig und in einigen Situationen hätte mehr aus der Geschichte geholt werden können. Ich denke, dass es ein gutes Buch für jüngere Leser ist, aber für Leute, die beim Lesen etwas gefordert werden wollen, ist es nicht geeignet. (3/5 Sternen)

Freitag, 10. Mai 2019

"Elyanor - Zwischen Licht und Finsternis" von Alexandra Stückler-Wede



Ihr Lieben,
vor einigen Tagen habe ich dieses wunderbare Buch beendet - "Elyanor" von Alexandra Stückler-Wede. Ich bin nur durch Zufall auf diese Geschichte gestoßen, aber ich habe sie tatsächlich geliebt.
Da ich vorher noch nie Geschichten über den Teufel bzw. die Hölle gelesen habe, hat mich die Story sehr schnell angesprochen und ich war gespannt auf das, was mich erwartet.

Klappentext:
Lya ist hübsch, schlagfertig – und die Tochter des Teufels. Um ihre Ausbildung abzuschließen reist sie nach London, wo sie prompt auf den unterkühlten Zayden trifft. Ihr Instinkt warnt sie vor ihm, und zu Recht: Zayden will Lya unbedingt tot sehen und setzt alles daran, ihr das Leben zu nehmen. Sie sind wie Licht und Finsternis– und trotzdem ziehen sie sich auf unerklärliche Weise an. Und eines wird Lya schnell klar – Zayden ist kein gewöhnlicher Mensch.

Zum Inhalt:
Die Idee hinter der Story fand ich unwahrscheinlich gut, denn ich lese gern Fantasy-Geschichten, die in unserer Welt spielen. Das verborgene Mystische vor den Menschen zu verbergen spricht mich spätestens seit unseren Lieblingshexen aus Charmed an.
Elyanor kommt als scheinbar normales junges Mädchen auf ein Internat, wohnt aber mit ihrem vermeintlichen Bruder Royath, welcher eher wie ein Freund mit gewissen Vorzügen wirkt, in einem Penthouse am Hyde Park. Man merkt recht schnell, dass  Roy einiges vor Lya verheimlicht und mehr weiß, als er ihr gegenüber zugeben möchte.
Ausgerechnet Zayden offenbart ihr schließlich das Geheimnis um ihre Person, ihr Leben, ihre Abstammung und das wirft Lya ziemlich aus der Bahn, denn sie weiß nicht mehr, wo sie eigentlich hingehört. 
Diese innere Zerrissenheit trägt sie mit sich, auch als sie Zayden immer näher kommt. Er gibt ihr schließlich das Gefühl der Sicherheit und sie fühlt sich immer mehr wie sie selbst. 
Gerade als sie sich auf ihr neues Leben eingelassen hat, als sie glücklich ist, muss sie sich ihrem teuflischen Vater stellen. 
Es war abzusehen, dass es zu einem Kampf in der Hölle kommen wird, es war auch abzusehen, wie dieser Kampf ausgehen wird, aber dennoch fand ich jede einzelne Zeile spannend geschrieben und ich wollte nicht mehr aufhören zu lesen.
Auch wenn es in meinen Augen nicht das perfekte Ende für Zayden und Lya war, kann ich mit der Entwicklung dennoch gut leben und bin froh, wie die Geschichte ihr Ende gefunden hat.

Die Charaktere:
Anfangs hatte ich meine Probleme mit Elyanor warm zu werden, denn sie war mir alles andere als sympatisch. Auf mich wirkte sie etwas zu selbstbewusst, aufmüpfig, wusste alles besser und hat sich von niemanden auch nur irgendwas sagen lassen. Ich hab mehrfach gedacht "Was für eine Zicke", aber umso weiter die Geschichte verlief, umso mehr ist Lya mir ans Herz gewachsen. Ich konnte ihre Zerrissenheit nachempfinden und habe permanent für sie gehofft, dass sie bald weiß, wer sie ist und zu wem sie gehört.
Royath war mir permanent etwas suspekt, ich wusste nicht so ganz, wo ich ihn hinstecken soll. Ich war mir nicht sicher, ob er für Lya und gegen Lya ist und wo er steht. Dass Lya mehr als nur eine Freundin für ihn ist, das wurde recht schnell deutlich. Spätestens Lyas Freundin Annie hat uns Leser darauf gestoßen und machten gewisse Handlungen verständlicher. Wie tief seine Zuneigung für Lya tatsächlich ist, wird allerdings erst zum Ende des Buches hin klar.
Auch Zayden war mir anfangs nicht wirklich sympatisch, denn er wirkte arrogant und rechthaberisch. Seine ständigen Versuche Lya zu vertreiben verbesserten meine Meinung nicht gerade, aber irgendwann, als Lya sich um Zaydens kleine Schwester Ruby kümmerte, wurde er mir doch immer sympatischer und ich habe mich über jede Situation, in welcher ich über ihn und Lya lesen konnte, gefreut.
Am sympatischsten in diesem Buch war mir jedoch Annie, Lyas Schulkameradin, welche sich nach und nach zu ihrer besten Freundin entwickelte. Sie wirkte anfangs wie ein schüchternes Mädchen, welches sich nicht wirklich traut, aus sich raus zu kommen, doch je weiter die Geschichte voran schritt, desto mehr gewann sie als Selbstbewusstsein. Sie hat bis zum Ende, selbst als sie die dunkle Wahrheit erfahren hat, zu Lya gehalten und genau das macht eine solche Freundschaft doch aus, oder nicht? ;)

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm locker. Es ist aus der Sicht von Lya geschrieben und leicht zu lesen. 

Lieblingszitat:
"Du hast mein Licht gestohlen, Lya, es dir einfach genommen, und jetzt bist du dieses Licht für mich. Meine Liebe gehört dir, genauso wie mein Leben."

Fazit:
Leute, lest das Buch!! Ich fand es einfach nur schön. Es ist ein wunderschönes Romantasybuch, welches ich wunderbar für zwischendurch empfehlen kann, wenn man mal nicht nur große Buchreihen lesen möchte. (5/5 Sternen)