Sonntag, 26. Mai 2019

"Blackwood - Briefe an mich" von Britta Sabbag


Ihr Lieben,
vor fast zwei Monaten durfte dieses Schätzchen aufgrund des wunderschönen Covers bei mir einziehen und wartete nun die ganze Zeit darauf, dass ich es endlich lesen werde. Diese Woche war es dann endlich soweit und ich begann mit Lesen. Ich weiß nicht, was es war, aber trotzdem mit der Schreibstil und auch der Inhalt wirklich gut gefallen haben, habe ich relativ lang gebraucht eine Bindung zur Geschichte aufzubauen. Mir hat etwas gefehlt, aber ich weiß nicht, was. Heute morgen, auf den letzten 150 Seiten, hat es mich dann aber komplett gepackt. Ich wollte es nicht mehr weglegen und unbedingt wissen, wie es ausgehen wird. Ein paar Tränchen sind auch geflossen ;) 
Wir hatten unsere Startschwierigkeiten, aber im Laufe der Geschichte haben das Buch und ich uns angenähert und gehen nun mit einem positiven Gefühl auseinander.

Klappentext:
Würde man einen Brief von seinem zukünftigen Ich lesen wollen? Für Gesine ist das keine Frage. Natürlich würde sie. Denn nach dem Tod ihrer Mutter muss sie alleine zu einer Verwandten nach Irland ziehen. In dem kleinen, verschlafenen Dörfchen Blackwood hat sie niemanden, mit dem sie so richtig über ihren Kummer sprechen kann. Auch nicht über Arian Mary, den unverschämt gut aussehenden Sohn der örtlichen Butterdynastie. Noch dazu machen sie die Dorfbewohner mit Geschichten über allerlei übernatürliches Zeug verrückt. Alles Quatsch, denkt sich Gesine.
Bis sie in einem geheimnisvollen alten Schreibtisch einen Brief von ihrem zukünftigen Ich findet, der ihre Welt ganz schön durcheinanderbringt...

Zum Inhalt:
Wer würde nicht gern wissen, was die Zukunft bringt? Gerade in Momenten, in welchen man denkt, dass Nichts je wieder gut werden würde und man das Gefühl hat, komplett allein zu sein.
Gesine erlebt während der Geschichte vieler solcher Momente, denn in dem Glauben etwas Gutes zu tun, tritt sie von einem Fettnäpfchen ins Nächste, sodass sie mir mehr als einmal leid getan hat.
Nun könnte man denken, dass sie schnell zu ihrem zukünftigen Ich findet und dort Hilfe bekommen kann, aber die erwarteten Briefe kommen leider erst relativ spät vor und spielen eher eine Nebenrolle, denn das Hauptaugenmerk liegt während des Buches mehr auf dem Theaterstück zur 200 Jahr Feier ihrer Schule und ihren Gefühlen und Gedanken für Arian, was ich etwas schade fand. Vielleicht lag es daran, dass ich keine Bindung aufbauen konnte, da ich dort mehr erwartet habe.
Dennoch war auch die Geschichte rund um Arian und das Theaterstück nicht uninteressant, denn es amüsierte mich schon, dass Gesine es schaffte, Arians Freundin Lilian die Hauptrolle weggeschnappt zu haben und so selbst in die Rolle der Mascha aus "Der Nussknacker" schlüpfte. 
Auf den letzten 150 Seiten nahm die Geschichte dann an Fahrt auf und ich wollte das Buch nicht mehr zu Seite legen, denn es passierte so Einiges. Vor allem aber ihre Beziehung zu Arian änderte sich schlagartig und man wollte schnell wissen, was aus den Beiden werden wird.
Zum Ende hin wurde es für mich dann auch endlich emotionaler, als Gesine wieder einen Brief aus der Zukunft erhielt - nur diesmal war nicht sie selbst die Verfasserin. Dieser Brief bewegte mich sehr und ich hoffte, dass die Geschichte ein Gutes Ende nehmen würde.
Ich werde hier bewusst nicht näher auf den Inhalt des Buches eingehen, denn es würde zu viel verraten ;)

Die Charaktere:
Gesine hat in zu jungen Jahren ihre Mutter verloren und muss nun bei ihrer Tante leben, welche sie nicht kennt, in einem Ort, der so klein ist, dass Jeder über Jeden Bescheid weiß. Sie hat starke Schwierigkeiten mit der Situation klar zukommen und reagiert daher oft trotzig und einfach teenagerlike. Dennoch ist sie sehr sympatisch, denn sie versucht immer wieder es ihren Liebsten recht zu machen - so schwer das teilweise auch zu sein scheint. In Sachen Liebe reagiert sie wie jeder normale Teenager und vergisst über das Schwärmen hinaus auch gern mal die richtigen Worte.
Arian ist der typische Schwarm einer jeden Schule. Gut aussehend, freundlich, beliebt. Sein Leben scheint aufgrund des Butterimperiums seiner Familie vorgeschrieben zu sein, doch je weiter die GEschichte verläuft, umso mehr wird klar, dass er ganz andere Vorstellungen von seinem Leben hat. Mit Lilian scheint er in den Augen aller die perfekte Freundin an seiner Seite zu haben, aber die Beiden passen eigentlich alles andere als gut zusammen. Als auch Arian das schließlich erkannte, war ich nicht ganz unglücklich darüber ;)
Sam ist Gesines' bester Freund. Eigentlich ist er ihr einziger Freund. Er hat immer einen guten Spruch auf den Lippen und wirkt oft wie der Klassenclown. Sein Ziel ist es, selbst einmal der Radiomoderator von Blackwood zu werden und dafür tut er alles - auch das Ausplaudern von Geheimnissen. Hauptsache es bringt ihn weiter. Aber im Fall der Fälle ist er für Gesine da und schweigt wie ein Grab.
Wanda ist Gesines Tante. Sie wirkt auf mich sehr ruhig und zurückgezogen und von Gesines anfänglichen Eskapaden nicht gerade begeistert. Dennoch möchte sie Gesine ein gutes Zuhause bieten und versucht immer wieder eine Bindung zu ihr zu finden.

Schreibstil:
Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Es ist aus Gesines' Sicht geschrieben und lässt sich leicht und flüssig lesen. Die verschiedenen Schriftarten der Briefe und Radioansagen haben beim Lesen auch zusätzlich noch etwas für Abwechslung gesorgt und versetzte mich beim Lesen teilweise in eine andere Stimmung.

Lieblingszitat:
"Ich wende mich in meiner größten Not an dich. Ich hätte nie gedacht, dass gerade ich an so etwas wie das hier glauben könnte, aber in Situationen wie diesen greift man zu allen Mitteln. Das hier ist mein letzter Ausweg, und ich schicke Stoßgebete in den Himmel, dass alles, was ich in den letzten Stunden über dich herausgefunden habe, wahr ist und du wirklich diesen Brief erhälst."

Fazit:
Alles in allem ist es ein schönes Buch für zwischendurch. Ich liebe das Cover und auch die Karte im Buchdeckel, aber es wird dennoch nicht zu meinen Lieblingsbüchern gehören. Man kann es gut lesen und es liest sich angenehm weg, aber ich habe mir etwas mehr in Richtung der Briefe erwartet. Trotzdem fand ich das Ende sehr schön und habe mich für Gesine und ihr Leben gefreut. (3,5/5 Sternen)

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