Dienstag, 21. Mai 2019

"Wir fliegen wenn wir fallen" von Ava Reed



Ihr Lieben,
ich habe schon einige Bücher von Ava Reed gelesen und ich fand alle Bücher wahnsinnig toll, aber mit "Wir fliegen wenn wir fallen" habe ich mein Herzensbuch aus ihrer Feder entdeckt.
Von der ersten Seite an hat es mich bewegt, berührt. Ich habe viel gelacht bei dem Schlagabtausch zwischen Yara und Noel. Habe mich gefreut, wenn sie einen Punkt von der Liste streichen konnten und dabei glücklich waren. Habe geweint, wenn die Gefühle Yara wieder einmal erdrücken wollten und sie nachts mit Alpträumen geplagt war. 
Und dazu dieses Cover - Leute, ist es nicht einfach traumhaft schön? Ich kann nicht einmal sagen, ob es mir mit oder ohne Schutzumschlag besser gefällt - es ist einfach traumhaft schön <3

Klappentext:
>> Eine Nacht unter den Sternen schlafen. Einen Spaziergang im Regenwald machen. Die Nordlichter beobachten. <<
So beginnt eine Liste mit zehn Wünschen, die der alte Phil nach seinem Tod hinterlässt. Yara und Noel ist sie gewidmet, zusammen mit seinem letzten Willen: Gemeinsam sollen sie seine unerfüllten Wünsche wahr werden lassen. Yara und Noel, die sich vom ersten Moment an nicht ausstehen können, willigen nur Phil zuliebe ein. Ihre Reise führt sie nach Irland, nach Nordschweden und bis in den Regenwald. Doch egal wie weit sie sich von ihrem alten Leben entfernen, die Schatten der Vergangenheit weichen ihnen nicht von der Seite...

Zum Inhalt:
Teilweise hat mich das Buch an "Morgen kommt ein neuer Himmel" von Lori Nelson Spielman erinnert und doch war es so komplett anders.
In beiden Büchern musste eine Liste mit Aufgaben erfüllt werden, nachdem ein geliebter Mensch verstorben ist. Doch anders als in Spielman's Buch wurde die Liste nicht von den Protagonisten selbst geschrieben, sondern von ihrem verstorbenen Freund und Großvater Phil.
Noel nannte Yara anfangs nur das "Lesemädchen", da sie seinem Großvater fast täglich vorgelesen hat, und sie war ihm alles andere als Sympatisch.
Beide waren nicht begeistert als sie erfuhren, dass sie die Reise zusammen antreten müssen, aber beide wollten es machen - für Phil. So planten sie ihre Ziele und dortigen Aufenthalte und machten sich auf den Weg.
Da sie Beide harte Schicksalsschläge hinter sich haben, sind sie anderen gegenüber verschlossen und finden nur schwer Vertrauen. Es waren tolle Momente für mich, Yara und Noel dabei zu begleiten, denn sie wuchsen auch über sich selbst hinaus. Mit jedem Punkt, welchen sie von der Liste streichen konnten, veränderten sie sich selbst und öffneten sich, erzählten aus ihrem Leben und welche Lasten sie mit sich tragen. Mit jedem Punkt, den sie streichen konnten, kamen sie sich näher und es war so unglaublich schön, diese aufkeimende Liebe beim wachsen zuzusehen mit allen ihren Höhen und Tiefen.

Die Charaktere:
Yara ist mir von Anfang an unglaublich sympatisch, trotzdem sie sich so zurückgezogen hat. Sie sorgt sich um Phil. Sie möchte bei ihm sein, ihm vorlesen, damit es ihm besser geht. Aber auch ihr. Denn für sie bedeuten diese Momente eine Ablenkung von der Wirklichkeit, ein Flüchten in andere Welten, wo sie sich nicht mit der Realität auseinander setzen muss. Noel gegenüber ist sie anfangs frech, schnippisch, schüchtern. Sie weiß nicht, wie sie sich ihm gegenüber verhalten soll, noch, was sie überhaupt von ihm denken soll. Aber je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, je öfter sie ihn "Idiot" oder "Egoist" genannt hat - er wird ihr immer wichtiger und umso mehr Zeit sie mit ihm verbringt, umso weniger kann sie sich vorstellen, zurück im wirklichen Leben zu sein - ohne ihn. Umso weiter die Reise voranschreitet, umso mehr öffnet Yara sich und zeigt, was in ihr vorgeht - bis sie schließlich merkt, dass sie keine Schuldgefühle haben muss und beginnt, ihr neues Leben zu leben.
Noel - was soll man zu ihm sagen? Er wirkte anfangs wie ein Egoist, dem es gänzlich egal ist, was andere über ihn denken, der tun und lassen möchte, was er will. Aber auch bei ihm merkte man schnell, dass es eher eine Fassade ist als die Wirklichkeit. Es ist eine Mauer, die er um sich aufgebaut hat und durch die niemand dringen darf. Weder Phil und schon gar nicht Yara. Aber was macht das Lesemädchen auf der Reise nur mit ihm? Er ist verwirrt und kann seine Gefühle nicht einordnen, weiß nicht, wo diese plötzlich herkommen und warum ausgerechnet für Yara? Auf der Reise merkt er allerdings, dass Yara nicht so ist, wie er dachte und sie wird ihm immer wichtiger. 

Schreibstil:
Ich liebe Avas Schreibstil. Er ist locker und doch gefühlvoll. Leicht und doch spürt man beim Lesen jede Emotion sehr deutlich. Man kann dieses Buch gut zwischendrin lesen und doch lässt es einen nicht los, denn die Worte und Gedanken brennen sich teilweise ein und schnüren dem Leser die Kehle zu. Ava versteht es ihre Leser zu fesseln und zu berühren.

Lieblingszitat:
"Was kaputt ist, kann repariert werden - es wird danach wieder heil sein, aber nie wieder dasselbe. Doch vielleicht muss ich nicht der selbe sein. Vielleicht bin ich jetzt besser."

Fazit:
Ich kann dieses Buch nur Jedem empfehlen, der gern der Realität entfliehen möchte und gern gefühlvolle Geschichten liest Es hat mich berührt, bewegt und ich habe es von der ersten bis zur letzten Seite geliebt. Es ist ein Ava Reed Buch - ein Buch voller Gefühle.

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